A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1971. 2. (Szeged, 1974)
P. Hartyáni Borbála–Nováki Gyula: Gegreideabdrücke auf den Gefässen der Körös-Gruppe
GETREIDEABDRÜCKE AUF DEN GEFÄSSEN DER KÖRÖS-GRUPPE von Borbála P. Hartyányi—Gyula Nováki Von den neolithischen Fundorten Ungarns waren bislang noch wenige Getreidefunde bekannt. Erst in den letzteren Jahren ist von Pari (Komitat Tolna) und Dévaványa (Komitat Békés) verkohltes Getreide zum Vorschein gekommen, aber dieses wurde botanisch noch nicht bearbeitet. Von der das früheste Neolithikum Ungarns vertretenden Körös-Gruppe stehen uns noch keine Getreidefunde zur Verfügung, doch sind auf den Gefäß- und Lehmbewurfbruchstücken ausser verschiedenen pflanzlichen Resten auch auf Getreide hinweisende negative Abdrücke zu sehen. Die Verfasser haben von Gefäßbruchstücken zweier Fundorte bei Szeged positive Abdrucke gefertigt, aufgrund deren die folgenden Pflanzen festzustellen waren: l.Röszke —Lúd vár: Triticum monococcum L. (9 Stück Ährchen), Triticum dicoccon SCHR. (1 St. Ährchen, = Abb. 9.), Triticum sp. (1 St. Korn), Gramineae (11 St. Spelzenteile). 2. Szeged— Gyàlarét: Triticum monococcum L. (8 St. Archen, 3 St. Körner, 13 St. Spinden = Abb. 2, 3, 5, 8, 10), Triticum dicoccon Schr. (1 St. Ährchen, 2 St. Körner, 5 St. Spindel = Abb. 4, 7), Triticum sp. (6 St. Körner = Abb. 6), Gramineae (23 St. Spelzen), Lathyrus sp. (1 St. Samen, = Abb. 1), Bromus sp. (1 St. Korn). Von den aus den beiden Fundorten gemessenen 20 St. Spindeln von Triticum monococcum beträgt die Länge von 13 St. 2,4 mm, bei 6 St. wechselte diese zwischen 2,5 bis 3,1 mm, bei 1 St. betrug sie 3,6 mm. Die Länge der Ährenspindel von Triticum dicoccon betrug bei den messbaren 4 St. 1,5, 2,4, 2,5 und 4,9 mm. Die Ährchen dieser beiden Weinzenarten haben sich im Neolithikum nicht allzu sehr von den heutzutage auffindbaren rezenten Arten unterschieden. Diese Abdrücke sind die frühesten materiellen Beweise des Pflanzenbaues in Ungarn. 8