A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1971. 1. (Szeged, 1971)

Marián Miklós: Populationsdynamik des Weiss-Storchs (Ciconia ciconia L.) in Ungarn

Komitatsrates von Csongrád vonstatten. Die Erhebung wurde neben Briefträgern durch Förster, Jäger und angeworbene Zivilpersonen vollbracht. Es waren insgesamt 3353 ausgefüllte Fragebogen zurückgesandt worden, die aus 2154 Ortschaften des Landes Storchnester anmeldeten. Die territoriale Verteilung der Horste in 1963 zeigt die Tabelle I. Aus dem Landesgebiete wur­den 4510 Horste gemeldet. In den letzten fünf Jahren hat also die Zahl der Horste um 27,61 % ab­genommen. Die Absonderung der Horste nach den Arten der Unterlage wird auf der Tabelle IL zur Schau gestellt. Gebäude, Schornsteine vom neuen Typ sind zum Horstenbau ungeeignet. Die vorzügliche Anspassungsfähigkeit der Störche betreffs der Umgebung wird dadurch erwiesen, dass sie sich sogar auf Hydrogloben einzunisten imstande sind. Die Zahl der auf Leitungsmasten errichte­ten Horste ist bemerkenswert gestiegen, was sich hinsichts der Population nachteilhaft auswirkt, denn solche werden vom Instandhaltungspersonal zerstört. Zahlreiche Horste gehen bei der Demo­lierung alter Schornsteine, Häuser und Strohmieten zugrunde. Verfasser behandelt die Veränderun­gen der Storch population anhand des auf der Tabelle VI. angebrachten Horst-steilen enthaltenden Registers. Auf eine Zeitspanne von zehn Jahren zurückgreifend führt diese Liste in Zahlen die Fluk­tuation der Storchpaare in den einzelnen Ortschaften des Landes auf. 1968 hatten 4438 Storchpaare in Ungarn genistet (Tabelle IV.), die Verminderung beträgt also 24, 87 Prozent. Die grösste Sied­lungsdichte der Störche ist im nordöstlichen Teile Ungarns zu finden. Die Schwankungen der Nestlingzahl sind von der Tabelle № V. zu entziffern. Auf je ein Horst­paar fallen 2,21 Junge. Die retrograde Tendenz des Nachwuchses wird dadurch bezeugt, dass die entsprechende Angabe vor fünf Jahren noch an 2,30% gegrenzt hat. Aus den bekannten Daten die Gesamtzahl der Populaton berechnend ergibt sich, dass zur Zeit der Zählung 18 731 Störche in Ungarn gelebt hatten. Der Rückfall erreicht also während fünf Jahre einen Prozentsatz von 27,48. Die Hauptursachen der rapiden Abnahme der Population sind: 1. Die Einschränkung des Nährbodens, die durch Entwässerungsarbeiten in Sumpfgebieten auftritt. 1. Im ganzen Lande wer­den zeitgemässe Bauten errichtet, die zum Nisten kaum geeignet sind. 3. Das weitverzweigte Strom­versorgungsnetz kostet vielen Störchen das Leben. 4. Die Zerstörungsarbeit des Menschen nimmt immer grössere Ausmasse an. Der Storch ist in der biologischen Abwehr ein nicht zu unterschätzender Waffengefährte des Menschen. Seine Betreuung gestaltet sich wirksamer dank der neuen Naturschutzverordnung, die nicht nur den Vogel selbst, sondern auch seinen Horst in acht nimmt. Eine gross angelegte Verbrei­tung der (künstlichen) neststützenden Unterlagen tut dringend not. Im Kreise der Landleute muss durchgreifende Aufklärungsarbeit geleistet werden. 72

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