A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1971. 1. (Szeged, 1971)

Gallé, László: Epiphytenvegetation der Weisspappelstämme von den sandbindenden Wäldern der Grossen Ungarischen Tiefebene

auf dem basalen Teil der Stämme, in einer N, NO, NW, ja manchmal auch in S. Exposition. Die Flechten sind langsamen Wachstums, deshalb können sie mit dem Tempo der immer rissigerer werdenden Borke nicht Schritt halten. Auch ihre Lager werden zusammen mit der Erweiterung des Rhytidoms auch rissig (Physcia grisea, Ph. aipolia, Petrusaria globulifera) sein. Am Rand der Risse der Physcia aipolia-Lager lassen sich öfters Verjüngungen, die Erscheinungen der Innovation sehen. Die bei dieser Erneuerungen entstehenden Lappen sind höchstens nur 0,5 bis 1 mm gross, also kleiner als die primären, 2 bis 4 mm grossen Lappen normalen Masses. Die Rissigkeit der Borke wird am meisten von den Pertusaria globulifera-Lagcm toleriert, die selbst Risse von 0,5—1 mm Tiefe und 2—3 mm Weite überbrücken, neulich bedecken können. In dem jungen, regenerierten Lagerteil ist das Soredium natürlich noch wenig. Es folgt aus den gesagten, dass nicht immer die mittleren Teile der grossen, al­ten Lager die ältesten sind, sondern den Erneuerungen zufolge junge Lappen auch in den Zentralteilen gefunden werden können. An den älteren Pappelstämmen lassen sich Physcia aipolia-Lager zentrifugalen Wachstums oft finden, deren mittlerer Teil schon abgestorben ist. Solche ringför­mige Physcia-Lager mögen selbst 23x27, 24X26, 25x27 cm gross sein. Die basalen Teile der Stämme, wo die Oberfläche nicht von Laubmoosen ein­genommen ist, sind von den Flechtenarten Physcia grisea, Pertusaria globulifera und P. globulifera var. discoidea, bzw. Anaptychia ciliaris bedeckt worden. Diese Arten haften sich zunächst an die glätteren Oberflächen der Borke an, aber sie kön­nen auch die Risse überwachsen. Nach Darlegung der physischen Verhältnisse der Borke bespreche ich in Bälde auch den Chemismus der Stämme. Zwischen chemischen Wirkung der oberen, hell­farbigen, glatten Borke und der selben der unteren, dunkelfarbigen, rissigen Borke gibt es einen wesentlichen Unterschied. Der pH Mittelwert der an den oberen Teilen befindlichen, jüngeren Rinde gab sich als 5,44, derjenige der unteren, älteren Borke aber als 4, 30. Auf Grund der erhhaltenen Werte gehört also die chemische Wirkung der ganzen Oberfläche der Weisspappelstämme zu dem saueren Bereich. Die che­mische Wirkung oberen, noch lebenden Rindenteile ist weniger sauer, die der mor­schen Borke der unteren, schon abgestorbenen Oberflächen aber sauer genug. Der Unterschied kann auch mit der Abweichung der Gerbsäuerngehalt in den unters­ten Teilen erklärt werden. 5. Die Zonation Ich habe meine Untersuchungen auch darauf erstreckt, in welcher Höhe die Epiphytenvegetation an den Weisspappelstämmen beginnt und wie hoch empor­dringt. Es mag in grossen Zügen festgestellt werden, dass der basale Teil und das untere Niveau des Baumstamms, und der unter der Krone befindliche Teil mit den älteren Zweigen von den Pilzen und Flechten bedeckt worden sind. An 15 Bau­stämmen habe ich die Höhe des Zusammentreffens der schon abgestorbenen, dun­kelgraufärbigen Borke mit der noch lebenden hellfarbigen Rinde an den Stämmen mit abweichendem Umkreis gemessen. Es wird klar aus den Angaben der Proto­kolle, dass in 1 m Höhe über dem Erdboden an den Stämmen von 94—205 cm Um­kreis — daher abhängig von Alter und Dicke der Bäume — die Trefflinie der dun­klen und hellen Oberflächen zwischen 91 und 210 cm fällt. Die Höhen unter und über diesen Grenzen zeigen somit auch die Qualität der Unterlage. 24

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