A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1971. 1. (Szeged, 1971)

Gallé, László: Epiphytenvegetation der Weisspappelstämme von den sandbindenden Wäldern der Grossen Ungarischen Tiefebene

4. Mikroklomatische Verhältnisse Eine der sehr wichtigen Voraussetzungen der Erscheinung der Epiphyten­flechten ist das an den Stämmen herrschende Lichtverhältnis, die Beleuchtung der Stämme. Um die Beleuchtungswerte feststellen zu können habe ich in dem Wald „Emlékerdő" zu Ásotthalom die Lichtverhältnisse von 30 Weisspappelstämmen unter­sucht. Von den ausgewählten Stämmen hatten zehn eine üppige, zehn eine dünne Flechtenvegetation und an zehn Stämmen gab es überhaupt keine Flechte. Meine Messergebnisse, in Mittelwerten ausgedrückt, sind in der unteren Ta­belle enthalten. Weisspappelstämme üppiger dünner ohne Flechtenvegetation Mittelwerte der Beleuchtung in Lux ausgedrückt Exposition S. O. N. | W. S. O. N. W. S. O. N. W. Stamm Nr. 1—10. 4321 2094 1118 1547 3051 2285 1266 1833 841 528 362 512 Gesamtwert der , Beleuchtung der | 9080 | 84 35 | | 2243 Stämme | 84 Die Messungen wurden am 20-sten Juli 1970, bei einem völlig klaren, wolkenlosen Himmel, zwischen 11 und 12 Uhr Mittags ausgeführt. Um einen Vergleich mit den an den Baumstämmen gemessenen Angaben durch­führen zu können, habe ich Lichtmessungen auch in der Mitte einer gräumigen Lichtung des Waldes „Emlékerdő" vorgenommen. Hier ergab sich als Beleuchtungs­mittelwert 16 000—16 500 Lux, obgleich die Messungen in demselben Zeitabschnitt durchgeführt wurden, wie bei den im Walde stehenden Baumstämmen. Es ist offensichtlich schon aus den Angaben der Lichtmessungen, dass die Be­leuchtung ein entscheidender Faktor für die Gestaltung der Flechtenvegetation ist. Unter Beleuchtungsumständen, die dem Wert 100—200 Lux entsprechen, kann sich die Flechtenvegetation nicht entwickeln, auch wenn sich der Beleuchtungs­gesamtwert der Einheitsoberfläche — im Bezug auf den ganzen Stammumkreis — zwischen 2200—2300 Lux bewegt. Die Flechtenvegetation auf gleichartigen Baum­stämmen untersucht kann man feststellen, dass die Ausentwicklung der Flechten­vegetation nicht nur von dem Alter der Bäume, sondern grössenteils von den Be­leuchtungsverhältnissen der Baumstämme abhängt. Bei einer Beleuchtung von 300— 400 Lux beginnt sich eine dünne Flechtenvegetation zu entwickeln, die gewöhnlich in Assotiationsfragmenten erscheint. Auch die Lagergrösse bleibt an der unteren Grenze des gewöhnlichen Masses. Der gesamte Beleuchtungswert dieser Stämme ist um 8000—8500 Lux. Auf den Einheitsoberflächen der mit einer üppigen Flech­tenvegetation bedeckten Stämme erreicht die Lichtstärke 450—1000 Lux selbst an den Seiten nördlicher Exposition und dieser Wert kann an den am meisten beleuchte­ten Stammoberflächen südlicher Exposition bis auf 10 000 Lux aufsteigen. Der aus 40 Messungen ausgerechnete gesamte Beleuchtungswert dieser Stämme übersteigt 9000 Lux. Im Spiegel dieser Angaben und des Tempos der Kohlenassimilation kann 21

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