A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1970. 1. (Szeged, 1970)
A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve 1970/1 SKELETTRESTE VON SZARVAS—KÁKAPUSZTA—KETTŐSHALOM. ZUR FRAGE DER AWARISCHEN-ALTUNGARISCHEN VERBINDUNGEN. von PÁL LIPTÁ К—ANTÓNIA В. MARCSIK (Szeged, Anthropologisches Institut der Universität ) A) UNTERSUCHUNGSMATERIAL Im Flur von „Szarvas-Kákapuszta", unweit der aus der Überschwemmungsgebiet hervorgetauchten Rücken „Kettőshalom" genannt unternahm Archäolog J. Szabó mehrere Jahre hindurch (1954—1964) Rettungsausgrabungen und legte das ganze Gebiet eines Gräberfeldes frei. In der ersten Phase (1954) des Aufschlusses kamen 13 Gräber zutage. Die systematische Arbeit wurde (1963—1964) fortgesetzt und mit Ergebnis von 49 Gräbern abgeschlossen. In seiner früheren Arbeit — betreffs des archäologischen Materials — die 1965 publiziert wurde, zählte die Anzahl der Bestatteten 60—70. 1 Das Skelettmaterial gelangte in die Sammlung des Anthropologischen Instituts der József Attila Universität (Szeged). Bedauernswert ist, dass das von der früheren Fundrettung von Budapest nach Szeged gelieferte und aufbewahrte anthropologische Material gemischt, fragmentarisch, mit mangelhaften Skelettkommentaren und mit öfters wiederholten Grabnummern versehen war; die letzte Grabnummer war 10. Da sich viele Schwierigkeiten in der Frage der Authentizität dieser Gräber ergaben, werden wir uns ferner mit diesem Materialanteil nicht beschäftigen. Ausführlicher untersuchten wir das aus 36 Gräbern zutage geförderte Skelettmaterial der zweiten Ausgrabungsphase (Tab. 1.) Aus diesen Gräbern kamen 33 vollständige Skelette, ferner nur Skelettreste, beziehungsweise in einem Fall Schädel zum Vorschein. Der Erhaltungszustand war durchwegs etwas schlechter als mittelmässig. Von den 26 gut erhaltenen Skelettresten waren 15 Männer (von einem blieben nur postkraniale Knochenreste), 6 Frauen und 5 jugendliche Individuen. Die metrischen und morphologischen Angaben des Materials, enthält die 2. (Männer) und die 3. (Frauen) Tabelle. Wegen der geringen Zahl der Fälle kann die allgemeine Charakterisierung dieser Muster nur skizzenhaft und in der Mehrzahl für beide Geschlechter gemeinsam erfolgen. Die Meso-brachykranie ist im allgemeinen typisch. Der vertikale Schädelumriss ist meistens ovoid und pentagonid. In Seitenansicht nach den Breitenindizes sind die Schädel hoch und in Okzipitalansicht eher niedriger. Der transversale Frontoparietal-Index zeigt eine schwankende Verteilung. Betreffs des Gesichtsindexes ist die Mesoprosopie die häufigste. Die Fossa canina ist in manchen Fällen massig bzw. ausgefüllt. Die Augenhöhle der beiden Geschlechter ist meistens mesokonch. Der Nasenindex ist wechselnd und die Schädelkapazität ist meist gross. Das orthognate Gesichtsprofil ist vorherrschend. — Die Angaben der Individuen im juvenilen Alter und der Kinder enthält die Tab. 4. Die taxonomische Analyse war nur bei 18 gut erhaltenen Erwachsenen (meist Männer) durchführbar. Demgemäss reduzierte sich die Anzahl des ausführlicher 1 Szabó, /., Das Weiterleben des Spätawarentums auf dem Alföld im X. Jahrhundert. A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, (1964—1965) 1966. 2. 61—71. 45