A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1970. 1. (Szeged, 1970)
keinen sarmatischen Gegenstand gibt. Dazu soll man aber einerseits hinfügen, dass ebendasselbe so — im allgemeinen — für die übrigen, nur aus dakischen Gegenständen bestehenden Funde gültig sein soll, andererseits aber, dass es wegen des sporadischen Charakter der beiden Funde nicht für sicher gehalten werden kann, ob kein anderer eventuell auch sarmatischer Fund der Kollektion angehören sollte, umso mehr, da wir aus beiden Fundorten ausschliesslich nur Gefässe kennen. Es ist dagegenbekannt dass man im frühsarmatischen Zeitalter über Keramik von sarmatischem Charakter nicht sprechen kann. Fundorte, die zweifellos dem I. Jhdt v. u. Z. angehören, besitzen wir wenig: Békásmegyer, Budapest-Gellérthegy und Tabán, Szentendre-Zementwarenwerke. Alle vier sind sicher in diesen Zeitabschnitt auf Grund der spät-LT datierenden Funde zu setzen 127 . Der Fund von Szelevény ist noch in diesen Zeitschnitt zu setzen, falls alle drei Gefässe wirklich aus einem Fund sind. Die Kelten sind nicht nur bis zum Budapest und zum Gebiet von Nordungarn gelangt, ihre Funde sind in der ganzen Tiefebene, wenn auch nicht zahlreich, zu finden 128 . Die keltischen Fundorte konzentrieren sich natürlich in der nördlichen Zone von Ostungarn, aber es soll auch im Tiefland eine beträchtliche keltische Bevölkerung gelebt haben 128/a . Man soll mit ihrem Weiterleben auch im I. Jhdt u. Z., nach der Einwanderung der Sarmaten rechnen. Bei der Untersuchung der keltischen Ansiedlungsgeschichte auf der Südtiefebene darf man die Fundorte von Bácska und Banat nicht ausser Acht lassen, nicht einmal die Möglichkeit, dass die Bevölkerung hieher nicht so sehr von Westen, sondern von Süden eingedrungen ist. Die zweite dakische Periode von der Tiefebene teilt die Einwanderung der Sarmaten an zwei Phasen. Mit ihren haben sich M. Párducz, denn J. Harmatta und A. Mócsy 129 zusammenfassend beschäftigt. Die Chronologie der sarmatischen Funde ist noch heute nicht ganz klargestellt A. Mócsy erwähnt die Fundorte mit goldenem Schmuck als Material zweifelsohne aus dem ersten Jhdt. M. Párducz datiert noch reichlicheres Fundmaterial in die erste Periode 130 , aber auch A. Mócsy gestattet eine gewisse Erweiterung in der Hinsicht dieser Gräber, die nur Perlen, Messer und keramisches Material enthalten 131 . Man kann also unsere Fundorte mit dakischsarmatischen Funden in die zweite Hälfte des ersten Jhdts oder ins II. Jhdt datieren. Diese approximative Feststellung wird noch durch die Erweiterung der hierbezüglichen Forschungen reichlicher und verlässlicher werden. Es gibt nur zwei Fundorte, die sicher ins erste Jhdt zu datieren sind: Nagykörű und Jakabszállás 132 , eventuell Füzesabony-Kettoshalöm 132/a . Es sind Felsőpuszta127 Nagy, L., Arch. Ért. (1942.) 162—168; Bonis, 1969. 223 pp. 128 Hunyady, I., Die Kelten im Karpatenbecken. Diss. Pann. Ser. П. 18. (1944) Landkarte 128/a s onS f gibt es in mehreren Museen von der Tiefebene eine grosse Anzahl von keltischem Material, zunächst nahm das Museum von Orosháza durch die Tätigkeit von E. Olasz an derartigen Funden zu (cf. die Ausgrabungenberichte der Arch. Ért.) ; 129 Párducz, M., angeführte Werke; Harmatta, J., Arch. Ért. (1949) 30—36, ders. Acta Arch. Hung. II (1952) 322—346; Mócsy, A., Acta Arch. 4 (1954) 124 pp. 130 Párducz, M., Arch. Ért. (1942) 306; Párducz, 1944. 42—43. 131 Mócsy, A., op. cit. 124. — Der Verfasser erweist eben aufgrund der Goldfunde und mit Bezug auf andere Geschichtsquellen, dass sich das Gebiet jenseits der Theiss im I. Jhdt noch im Besitz der Daker befand. 132 Párducz, 1941. 38; Mócsy, A., op. cit. 124. 132 Szabó, J., op. cit. 25