A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1970. 1. (Szeged, 1970)

Zum Kochherd des Hauses mit freiem Rauchfang dient — wie schon erwähnt — die vor dem Ofenloch gebaute, 50 bis 60 cm breite Feuerstelle, (tűzhely) die sich von der Gewölbe bis an die hintere Küchenwand zieht. An ihrem Ende vom Ge­wölbebogen her findet das Kochen statt, in ihrer Mitte befindet sich das Ofenloch und ihr hinteres Ende wird vom Kessel besetzt. Suppen kochte man üblich in irde­nem Topf, Fleisch oder Kartoffel (auch zusammen) mit Paprika (paprikás) werden aber im Eisenkassroi (kaszró, vaskaszró) gebraten wie Tarhonya ( = ung. Teigware) in Bratpfanne. Als Heizstoff waren Reisig — hauptsächlich die dickeren Äste — zum Kochen am meisten gebräuchlich, aber auch Sonnenblumenstengel, Maisstroh und Maiskolben hat man verbrannt. Manche haben mit sog. tözek geheizt, was eigentlich mit Niederungserde kompostierter Dünger war. Die festgetretene Niede­rungserde verbrannte sehr stinkig, deswegen wurde dieser Heizstoff hauptsächlich unter dem Kessel gefeuert. Die hohen irdenen Töpfe stellte man um das Feuer he­rum, die Eisenkassroi und Bratpfannen (sörpenyö) wurden aber auf einen Dreifuss gesetzt, unter dem das Feuer brannte. Während des Kochens war die Küchentür geöffnet, damit der Rauch sich nicht unter dem Kamin verbreitete, sondern vom Luftzug durch die Esse hinausgebracht wurde. Bei einer Hochzeit erwies sich der originelle Kocher zum Breikochen nicht als genügend und eine breite Lehmziegelbank wurde deshalb neben ihm gebaut. Somit gab es schon Platz sogar für drei grosse irdene Töpfe je von 30 bis 40 Liter auf der gebreiteten Kochstelle. Nachdem die Hochzeit stattgefunden war, wurde der Lehmziegelbau natürlich abgerissen. Während des Kochens benötigte man immer die geöffnete Tür, weil die fin­stere Küche ohne Fenster Licht nur vom Hof durch die Tür bekommen konnte. Eingebauter Feuerherd in der Kleinküche; das Mattenflechten 183

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