A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1970. 1. (Szeged, 1970)

,Wir schliefen im Vorraum, draussen unter dem Mückengarn (szúnyoghálló). Die Alten aber im Hause. Wir liessen uns im Januar trauen. Der Vorraum war nur bis an den Gürtel mit Brettern verkleidet, nur das Vorraumende war verschlagen; wir haben auch die Seiten mit Rohrmatte bedeckt, der Wind aber wehte doch herein. Wir froren nicht, es gab uns Unterbett und wir deckten uns mit Daunen und Schaf­pelz zu. Als das Kind da war, gingen wir erst dann ins Haus hinein.' (erzählt von der 80 jährigen Tápéer Bauerin Frau P. M.) Es gibt aber auch eine andere Variation: „Napám a szobábam hált, apósom kinn a gangon, mert olyan köhögős embör vót. Mink kivittük a nyoszoját a kamrába. No­vemberben esküttünk.'''' ,Meine Schwiegermutter schlief im Zimmer, mein Schwieger­vater aber draussen im Vorraum, weil er so ein hüstelnder Mensch war. Wir trugen unser Bett in die Speisekammer hinaus. Wir heirateten uns im November.' (erzählt von Frau Gy. D., 89 Jahre alt.) Öfters ereignet es sich, dass das junge Ehepaar anfangs im Vorraum nächtigt. Das Muckengarn wird gemeinhin aus rotgestreifter weisser Leinwand erzeugt so, dass der Stoff an einen Lattenrahmen gefestigt wurde. Diesen primitiven Wand­schirm stellte man zu dem Ende und der freien Seite des Bettes. Mit einem solchen Muckengarn ist auch das Kindbett (gyerökägy) umgeben, das die Frau schon nach dem Gebären nicht im Vorraum, sondern drinnen im Hause gelegt hat. „Szülémtől halottam, egy hónapig fekütték a gyerökágyat, addig nem láthatták idegönök...''' ,Ich habe von meiner Grossmutter gehört — sagt eine mittelaltrige Frau — dass die Frauen das Kindbett einen Monat lang gelegen hatten, während Fremde sie nicht besichtigen durften'. Während die junge Mutter das Kindbett gelegen hat, nächtigte das alte Bauernpaar (ihr Schwiegervater und ihre Schwiegermutter:z/?a­napa) draussen, im Vorraum, aber nachdem das Säugen aufhörte, besetzten die Alten ihre frühere Lagerstätte wieder. Das Schlafbett wird auf folgende Weise eingebettet: auf den Brettern über dem Bettrand befindet sich der Strohsack (trózsák). Auf dem Strohsack ist eine Kotze niedergebreitet, worauf zuerst ein mit Feder ausgefülltes Unterbett gelegt wird, dem das Bettuch folgt. Bei armen Häusern langte es auf Unterbett nicht — es war nämlich nicht in ein jedem Bett befindlich, — sogar gab es alte Leute in alten Zeiten, die auf einer Rohrmatte geschlafen hatten. „Az én komaasszonyom anyja a szalma­zsákra szövöttgyékényt tött — avval sarcolta magát." ,Die Mutter meiner Gewatte­rin hatte den Strohsack mit einer Rohrmatte bedeckt und schlief daran ; so kasteite sie sich,' (Frau J. T.) Es kommen noch Kopfkissen (févajpárna) und Daunen ins Bett. Am Kopfende des Bettes (ágyfej) hielt man unter den Kissen die Mangel und die Wäscherolle, die zum Mangeln der ausgewaschenen Wäsche dienten. Die Daunen werden bei Tage auf 2 bis 4 Kissen gelegt und dann mit einer Bettdecke gedeckt. Werktags war im allgemeinen eine lilastreitige Bettdecke gebräuchlich, Sonn- und Feiertage aber brauchte man schneeweisse festliche Bettdecke. Im Falle der Festbetten geriet die Decke auf das Lattengerüst und die Zierkissen (fövetös párnák) werden daran aufgetürmt. — Junge Paare begannen in den zwanziger Jah­ren dieses Jahrhunderts gemusterte Tuchdecke zu brauchen. In einer Familiengemeinschaft, die sich mit dem verheirateten Sohn (bzw. den ... Söhnen) vermehrt hat, brauchte man die folgenden Schlafräume im Winter: die Eltern, die noch nicht verheirateten Kinder, die Enkel und Enkelinnen, alle schliefen im Zimmer, die jungen Paare nächtigten aber im offenen Vorraum. Diese Anordnung war am Anfang dieses Jahrhunderts noch sozusagen allgemein. Aber zur gleichen Zeit gibt es auch andere Fälle: das junge Paar besetzt für die Nächte die Speisekammer ständig; andersmal, wenn die Gebären einander jährlich folgen, 178

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