A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1970. 1. (Szeged, 1970)

I. Grundriss eines Tápéer Bauernhauses von 1969 (Tápé, József Attila-utca 9) Zeichenerk lä rung : 1 Endbank, 2 Tisch, 3 Bett, 4 Bett, 5 Stuhl, 6 Bauernofen, 7 Ofenwinkel 8 Ofenschulter 9 Ofen, 10 Schrank, 11 Feuerherd, Kocher mit freiem Rauchfang, 12 Kochkessel, 13 Gesims, 14 Stellage, 15 Truhe, 16 Kornspeicher, 17 Schublade, 18 Schrank, 19 Speicher, 20 eingebauter Herd, 21 Bett. Tápé ist eine Gemeinde am Fluss Tisza, in der unvermittelten Nachbarschaft der Stadt Szeged. Es ist eines der ältesten ungarischen Dörfer: sein Name taucht zum erstenmal im Gründungsdiplom der Propstei von Dömös 1138 auf. Nach den historischen Forschungen wurde die Lebenskontinuität der Population dieses Dor­fes ungefähr von dem 10. Jahrhundert ab, auch während der türkischen Herrschaft unverbrechlich aufbewahrt. Die Bewohner hatten in den weitgebreiteten Über­schwemmungsgebieten der Flüsse Maros und Tisza die grösseren Feldzüge, Verheerun­gen und Überschwemmungen übergelebt und bauten ihre Hütten und Häuschen wieder auf. Infolge der ständigen Überschwemmungsgefahr gestaltete sich hier eine eigenartige Bauart aus, die die Pfahlbau-Häuser (ágasos ház) Xb vertreten. Zwi­schen den Jahren 1247 bis 1848, bis zur Befreiung der Fronbauern gehörte das Dorf als Leibeigenschaft an die Stadt Szeged an. Das Gebiet von Tápé breitet sich auf 8041 Joche aus und 1900 war die Anzahl der Einwohner 3365, im Jahre 1960 aber 4703 16 . Als das allgemein verbreitete Handwerk von grosser Vergangenheit, das 15 Das Gerüst eines Pfahlbau-Hauses (oszlopos- v. ágasosház) bilden Pfähle, die voneinander 1 bis 1,5 m weit in der Erde hineingegraben sind, und deren Höhe mit der der Hauswand überein­stimmt. Der Raum zwischen den Pfählen wird mit Schlamm, der mit Stroh zusammengeknetet wurde (csömpölyeg ), ausgefüllt. An die äusseren Seiten der Pfähle nagelt man noch Leisten in mehreren Reihen, um die Schlammwand fester zu machen. Auf die Pfähle werden grosse Balken (sárgerenda ^koszoríifa) gelegt, die den Dachbau halten. So wird eigentlich ein auf Pfählen gebau­tes Schlammhaus hergestellt, das zur Zeit eines Hochwassers nicht zusammenstürzte. Eingehende Beschreibung des Pfahlbau-Hauses s. Juhász Antal, Építkezés, házberendezés.: Tápé története és néprajza. Tápé, 1971. 444—445. 16 Amtliche Akten der Volkszählungen aus den Jahren 1900 und 1960. 11 A Móra F. Múzeum Évk. I. 161

Next

/
Thumbnails
Contents