A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1969. 2. (Szeged, 1969)
Comşa, Eugen: Das Banater Neolithikum im Lichte der neuen Forschungen
In den gleichen Zusammenhang gehören auch die Trinkgefäße mit unten verbreitertem Fuß, für die die rote Farbe des Fußes und die schwarze des Oberteils charakteristisch ist. Die Gefäße sind mit feinen Einkerbungen verziert, ein Schmuck der in der Orniça-Phase seine höchste Blüte erreichte. Ferner wäre noch die große Anzahl von schwarz-roten Bechern mit Verzierung mit feinen Einkerbungen zu erwähnen. Unter den keramischen Fundstücken können die Deckel mit menschlichen Gesichtern und die Trinkgefäße mit Fuß als chronologische Elemente verwendet werden. Die antropomorphen Figurinen der Ornita-Phase stellen stehende weibliche Wesen dar. Auf dem Scheitel ihres Kopfes befindet sich eine horizontale Raute, die entweder flach oder gewölbt, in ihrer Höhe nicht die obere Seite der Gesichtsmaske übersteigt. Die Masken haben die Form eines gleichseitigen Dreiecks mit leicht gebogenen Seiten, dessen am Kinn liegender Teil fast zugespitzt ist. Jede Maske hat Stirn. Das Relief der Nase befindet sich in der Mitte der Maske und hat eine längliche Form mit gebogenem Profil. Daneben werden die Brauen durch fast horizontale Striche und die Augen durch zwei horizontale Einkerbungen wiedergegeben. Der Körper der Figurinen ist zylindrisch oder flach, und ihre Arme werden durch zwei horizontale Verlängerungen mit gebogenem Rand und die in den meisten Fällen horizontal durchlöchert sind, dargestellt. Ebenso wie auch in der vorhergehenden Phase wird der Rücken durch eine flache, im untern Teil gebogene Fläche wiedergegeben. Es erscheinen auch Figurinen, die auf dem Kopf oder auf dem Körper nach dem Brennen rotgemalte Verzierungen tragen. Der Bestattungsritus der Leute dieser Phase, wird anscheinend durch den Gräberfund von Parça wiedergespiegelt, wo I. Miloia an der Herdstelle einer Wohnhütte in 80 cm Tiefe unter den Trümmern der Baulichkeit das Skelett eines Erwachsenen in Hockerstellung freigelegt hat. Das Skelett lag auf der rechten Seite mit bis zum Becken angezogenen Fersen. Die Hände waren entlang des Körpers ausgestreckt. Das Grab hatte keinerlei Inventar. 23 Die folgende und letzte bisher im Banat nachgewiesene Phase ist diejenige, für die wir infolge der im westlichen Teil der Siedlung von Liubcova gemachten Funde die vorläufige Benennung ОгпЦа-W est-Phase in Vorschlag gebracht haben. Die Fundstücke der Phase zeigen gewisse Analogien mit den der VincaC-Phase zugewiesenen. Bisher sind die Gemeinschaften nur durch Siedlungen in Hügel- und Gebirgsgegenden des Südbanats vertreten. Die Mitglieder der Gemeinschaft von Liubcova (letztes Niveau der Siedlung) beschäftigten sich auch weiterhin mit Anbau von Nutzpflanzen. Die Haustierknochen betragen 71,55°/o von der Gesamtmenge der Knochen. Es wurden die gleichen Arten wie in der Orniça-Phase bestimmt. Auch hier blieben Rinderknochen vorherrschend (74%), worauf Knochen von Ziegen und Schafen sowie Schweineknochen prozentuell folgen. Im Laufe der Ornita-West-Phase nehmen Hirschknochen der ersten Platz unter den Knochen der Jagdbeute ein, der Anteil der Wildschweine ist stark gestiegen, worauf dann Rehe folgen. In dieser Zeitstufe ist im Verhältnis zu der vorhergehenden der Anteil der Auerochs-, Dachs-, Marder- und Wolfsknochen größer. Biberknochen fehlen vollständig, dagegen tauchen Elch, Wisent und Fischotter auf. 23 /. Miloia, Säpäturile de la Parça (Campania 1931), in Analele Banatului, IV, 1931, S. 172 und S. 179, Abb. 3. 34