A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1969. 2. (Szeged, 1969)

B. Szatmári, Sarolta: Das spätawarische Fundmaterial der Randgebiete

Waffen Verglichen mit der Anzahl der Gräber und Gräberfelder, ist das Waffen­material aus der Awarenzeit auffallend wenig, öfters kommen Pfeilspitzen, Kriegsbeile, seltener Lanzen, Spieße und Schwerter, Säbel vor. Ihre kartogra­phische Aufnahme stoßt wegen der Unzugänglichkeit der nicht veröffentlichten Gräberfelder und den Mangeln der alten Mitteilungen zufolge auf viele Schwie­rigkeiten. Es konnte soviel festgestellt werden, daß das Hauptverbreitungsgebiet der Schwerter, Säbel längs der wichtigeren Verteidigungslinien bestimmt wer­den kann. In den Gräberfeldern der inneren Gebiete werden die bewaffneten Menschen nur mehr von Pfeilspitzen, Lanzen gezeigt. Lanzen, Spieße konnten am meisten längs der Donau und ind den Gräberfeldern in Rumänien gefunden werden. Die meisten Waffen finden sich im Gebiet von West-Ungarn und nördlich der Donau. Im Gräberfeld von Dévényújfalu konnte ich beobachten, daß die Waffen enthaltenden Gräber nicht immer die reichsten Gräber des Gräberfelder sind, sie wurden meistens nicht in ihnen, sondern nur nebenbei gefunden. Neben den Reitern mit reichen Gürtels war beinahe in allen Fällen auch ein Reiter­grab, in welchem keine Gürtelbeschläge waren, sondern Pfeilspitzen, Lanze, eventuell ein Schwert. Es waren auch Gräber, in denen kein Pferd war, nur Waffen. Diese wurden von J. Eisner „Krieger am Fuß" genannt. 28 Dies, sowie die Ordnung der Verbreitung der verschiedenen Waffentypen weisen vielleicht auf eine höhere Stufe der militärischen Organisation hin, und bezeichnen eine gesellschaftliche Organisation höheren Grades als die Stammes­organisation einer nomadischen Gesellschaft. Die kleine Anzahl der in die Gräber gelegten Waffen soll meines Erachtens nicht mit einem tatsächlichen Mangel an diesen erklärt werden, sondern, den Werkzeugen ähnlich, mit ihrem großen Wert und mit ihrer Brauchbarkeit, deshalb hat man diese weniger neben den Toten gelegt als seine persönlichen Sachen oder seine Bekleidungsstücke. Sichel Sie ist mit der Ausnahme einiger Ahlen das einzige, in den Gräberfeldern erscheinende Arbeitsmittel. Wie ein Arbeitszeug, es beweist auf jeden Fall das Bestehen des Ackerbaus. Interessanterweise konnte sie in den einzelnen Gräber­feldern nur in ein-zwei Gräbern gefunden werden. Dies bezieht sich auf die nördlich der Donau ausgegrabenen Gräberfelder und auf diejenigen in Tolna, Baranya, Csongrád, sowie auf das Material der Gräberfelder in Jugoslawien. Von unseren Dorfforscher—Historikern hat István Szabó darauf hingewiesen, daß „es auch im Leben der Steppenvölker entwicklungstufen gibt". Die Ver­dichtung der Fundorte, die große Grabzahl der Friedhöfe, auch abgesehen von der Sichel beweisen die Feststellung, daß ständige Winterquartiere, mit soliden Bauten und mit Ackerbau gewissen Grades angenommen werden sollen. Die halbgesiedelte Lebensform der Awaren hat die schnelle Niederlassung der Un­garn in großem Maße begünstigt. 29 28 Eisner, ]., А. а. O. 29 Szabó, L, A falurendszer kialakulása Magyarországon. (Die Ausbildung des Dorf­systems in Ungarn.) Budapest, 1966. S. 12. 171

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