A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1969. 2. (Szeged, 1969)
B. Szatmári, Sarolta: Das spätawarische Fundmaterial der Randgebiete
war, ist dies überaus wichtig auch für die Rekonstruktion der zeitgenössischen Viehzucht. Auch hier bedeutete es einen Hinderungsgrund, daß die alten Mitteilungen nur selten für wichtig gehalten hatten, die Tierknochen in den Gräbern zu erwähnen; sprachen sie dennoch davon, so nannten sie diese im allgemeinen „koncz" (Bissen), ohne nähere Bestimmung. Die die jugoslawischen Friedhöfe zusammenfassende „Seoba naroda" beschäftigt sich mit den Tierknochen infolge ihres Charakters nicht. Das Bestehen des Gebrauchs wird vom Friedhof in Brodski Drenovac nachgewiesen. 17 Aus den auf die Karte projizierten Angaben zeigt sich ein buntes Bild. Nördlich der Donau dominierte die Schafzucht; in dem Gräberfeld in Dévényújfalu wurden in beinahe allen Gräbern Schafknoehen, ja sogar in einem armen, beilagelosen Grab ein ganzes Schafskelett gefunden. 18 In den Gräberfeldern der Slowakei wurden noch Rehgehörne, Hirschgeweihe, in bearbeitetem und unbearbeitetem Zustand, und auch einige Geflügel gefunden. In den Gräberfeldern in Ungarn wurden entscheidend Geflügel-, Rind- und Schweinknochen gefunden. Im Donau—TheißZwischenstromland sind mehr die Schweine und Rind dominant. Die Erscheinung der Hausgeflügel in den Gräbern weit allerdings auf eine niedergelassenere Lebensweise hin. Spuren von Feuern auf und in den Gräbern Im Gräberfeld von Dévényújfalu, auf 114 Gräbern haben sich regelmäßig konturierte Aschenflecke gezeigt. Eisner nach mögen diese die Remininszenzen der slawischen Veräscherung gewesen sein und kommen in awarischen Gebieten nicht vor. 19 Dies war in den Gräbern in Bernolakovo und Zsitvatő gar nicht zu beobachten. In den Gräberfeldern von Ungarn wurden solche regelmäßigen, viereckigen oder ovalen Aschenflecke, wirklich nicht beobachtet; Aschen- und Holzkohlenüberreste in der Auffüllung der Gräber kamen hingegen in sehr vielen Fällen vor. Ilona Kovrig stellt im Laufe der Untersuchung der awarischen Bestattungsarten fest, daß dieser Gebrauch, d. h., die Feuerzündung auf einem Grab oder daneben, bei sehr vielen Völkern von der Ananino-Kultur durch die Römer bis auf den Franken eine Rolle spielt. 20 Ihre Ursache war wahrscheinlich der Glaube an der Kraft eines Läuterfeuers. In den Gräbern von Ungarn, zeigen sich sporadisch Aschen- und Holzkohlenüberreste in der Füllerde. In den slawischen Friedhöfen des IX. Jh. finden wir gleichfalls die Spuren des Feuers. (Nitra Lupka, Skalica, Velky Grob, Stare Mësto.) 21 Bei der Untersuchung der Bestattungsarten wurden viele kleine Erscheinungen außer Acht gelassen, z. B. die Untersuchung der Grabformen, die sitzend oder bäuchlings Bestatteten, die mit Steinen umgebenen Gräber, Schädelraub, usw. Diese Erscheinungen sind eventuell, ihre Anzahl ist innerhalb eines Gräberfeldes klein, verändern das Totalbild nicht entscheidend. Zum Schluß können wir feststellen, daß die Bestattungsarten in ihren Haupterscheinungen im ganzen Gebiet einheitlich vorkamen. 17 Vinski, X.—Gasparini, VAM (1). 1958. S. 159—161. 18 Eisner, ]., A. a. O., S. 236. 19 Eisner, f., A. a. O., S. 231. 20 Kovrig, L, AH. XL. S. 67—70. 21 Chropovsky, В., А. а. О., S. 175—219; Budinsky-Kricka, V., ASF.: A. a. О., S. 107; Chropovsky, В., SA. 1957. S. 177—205; Hruby, V., Stare Mosto. Prága. 1955. S. 98. 168