A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1969. 2. (Szeged, 1969)

B. Szatmári, Sarolta: Das spätawarische Fundmaterial der Randgebiete

Brandgräber In den Gräberfeldern in der Slowakei sind außer den Gräbern mit Skelet­ten auch Brandgräber gefunden. In Ungarn geschah dies nur in Pókaszepetk, Fenékpuszta und Csongrád. In Rumänien in Szilágynagyfalu wurde ein awari­sches Riemenzunge in einem Brandgrab gefunden. Ihre Anzahl ist, verglichend mit den Gräbern mit Skeletten, klein. Im Gräberfeld in Dévényújfalu, wo die meisten Brandgräber gefunden wurden, ist das Verhältnis 28 : 883. Die Brand­gräber zeigen die Anwesenheit der Slawen in den Gräberfeldern, sie sind aber meistens nicht die frühesten Gräber der Gräberfelder, wie dies im Fall von Dévényújfalu von J. Eisner bestätigt wurde, 8 sondern sie können auf Grund der Urnenformen und Dekorationen, sowie des in ihnen gefundenen Fund­materials eher in die VIII—IX. Jahrhunderte gelegt werden. 7 In diesem Fall ist auch der Gang der Bevölkerung der Gräberfelder nicht so einfach abzulei­ten, da es sich um entscheidend slawische Gräbfelder handelt, in denen sich die Slawen im Beginn durch Einäscherung bestatten liessen, dann gingen sie auf die Skelettenbestattung über, und in dieselben Gräberfelder haben sich auch die einige Pferde besitzenden nomadischen Awaren bestattet. Wir wissen, dass die Slawen sich in gewissen Gebieten selbst bis zum IX. Jh., durch Einäscherung bestattet haben. Im Fall des Gräberfeldes in Dévényfalu findet die Anordnung der Brandgräber — den spätesten oder armen Gräbern angeschlossen — in drei Gruppen, weit genug voneinander statt, was wahrscheinlich lieber die Abson­derung von den awarischen Gräbern bedeutet. Im südlichen gebiet, selbst in den rein slawischen Friedhöfen, war die Bestattung mit Skeletten im Gebrauch. 8 Die Orientierung der Gräber Sie konnte den nicht publizierten Gräberfeldern und den alten Mitteilun­gen zufolge nur beschränkt durchgeführt werden. Auf dessen Grund können wir feststellen, daß im ganzen Gebiet beinahe alle Orientierungsmethoden zu finden sind. Nördlich der Donau waren die Gräber mit umgekehrter, SO—NW Orientierung häufig (Dévényújfalu, Zsitvatő, Bárca). 9 Es kann auch aus der mangelhaften Mitteilungen in Ungarn festgestellt werden, daß dieser Gebrauch auch im Fall von Szob, Tiszavárkony, Pécel bestand. 10 Für die südlichen Gebiete ist die O—W Graborientierung charakteristischer. Dies entspricht, mit kleiner Abweichung, in der Richtung S—N, der oben schon erwähnten umgekehrter Orientierung. Diese relative Absonderung kann nicht mit ethnischen Unter­schieden verbunden sein, weil in den rein slawischen Friedhöfen der nördlichen Gebiete eine jede Orientierungsrichtung vorkommt. 11 e Eisner, J., Devinska Nova Ves. Bratislava. 1952. 7 Soós, A., FA. XIV. 1962, S. 67—82. 8 Kasteite, J. —Skery, Slovanska nekropola na Bledu. Ljubljana, 1950. 9 Eisner, ]., A. a. O.; Budinsky-Kricka, A. a. O. S. 41—42; Pastor, ]., SA. 1954. S. 136—139. 10 Kovrig, I., AH. XL. 11 Chropovsky, В., SA. 1962. S. 175—219; Budinsky-Kricka, V., ASF. 1959. S. 107; ders., SA. 1963. S. 391—402. 166

Next

/
Thumbnails
Contents