A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1969. 2. (Szeged, 1969)
Garam, Éva: Die spätwarenzeitliche gelbe Keramik
A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve 1969/2 DIE SPÄTAWARENZEITLICHE GELBE KERAMIK von ÉVA GARAM (Ungarisches Nationalmuseum, BUDAPEST) Die Frage der in spätwarenzeitlichen archäologischen Material des Mittleren Donaubeckens auffindbare gelbe Karamik ist seit langem strittig in der Fachliteratur. Schon seit mehr als einem halben Jahrhundert wird der Problemenkreis 1 der gelben Keramik von einer Reihe von Forschern berührt, aber immer nur im Zusammenhang mit anderen Themen. Zum Letztenmal hat sich eine slowakische Forscherin, D. Bialekova mit dieser Frage beschäftigt. Gleichzeitig, aber unabhängig von ihr habe ich zum Thema eines Kapitels meiner Doktorarbeit ebenfalls das Problem der gelben Keramik gewählt, worauf meine Aufmerksamkeit im Laufe der Bearbeitung der awarischen Gräberfelder in Szebény gelenkt wurde. Die Menge der gelben Tonware im Fundmaterial vom Gräberfeld I. in Szebény sichert dem Gräberfeld in dieser Frage einen vornehmen Platz. Meine Arbeit war in halbfertigem Zustand, als im Jahr 1966 die an der Kisvezekényer (Male Vozokany) Konferenz abgehaltene Vorlesung von Bialekova erschien, und später, nach dem Abschluss meiner Arbeit (im Mai 1967) wurde ihre Dissertation in vollem Umfang veröffentlicht. 2 Trotz alledem halte ich es aber für begründet, die Ergebnisse meiner Arbeit zu veröffentlichen, der Gang der Bearbeitung und infolge dessen auch unsere Ergebnisse weichen nämlich in mehreren Punkten voneinander ab. Vor allem definiere ich — im Gegensatz zu Bialekova — den Begriff der gelben Keramik anders. Bialekova behandelt zusammen mit der dünnwandigen gelben Keramik des IL awarischen Kaganats und hält für damit gemeinsamen Ursprungs und gleichartig auch die ebenfalls gelblichen, aber immer -gröberen, aus körnigem Material angefertigten, nicht völlig ausgebrannten, mit Wellenband verzierten Flaschen, die zwar in der Spätawarenzeit auffindbar sind, die aber auch mit anderen Funden (wie z. B. Augenperlen, Ohrringe mit Kugelanhänger usw.) hervorkommen. Die in Material, Form und Verzierung abweichende und mit der dünnwandigen gelben Keramik nur in Farbenton übereinstimmende Tonware, auch deren Ursprung nicht auf der mit der Dünnwandigen identischen Stelle zu suchen ist, behandle ich im Gegensatz zu Bialekova in der Abhandlung nicht. Ich beschäftige mich weiterhin in meiner Arbeit nicht mit jener verschiedenförmigen (viereckige Mundausbildung, mit Knollenreihe verziert usw.) handgeformten Gefässgruppe, die zwar ebenfalls für die Spätawarenzeit charakteristisch ist, und ähnliche Stücke auch aus dem mit den Analogien der gelbe Keramik identischen Gebiet bekannt sind, die aber auf 1 Garam É., Doktorarbeit. Fussnoten 1—14. 2 Bialekova, D., Zlata keramika z pohrebisk obdobia avarskej rise v Karpatskoj kotline. SA XV— 1./1967. 1—65. 151