A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1969. 2. (Szeged, 1969)

Soproni, Sándor: Limes Sarmatiae

mit der von uns angenommenen Bauzeit der Längswälle -genaue zusammen. Auch im Laufe der späteren Limesbautätigkeit haben die Römer diese Strecke besonders gefestigt: unter Valentinianus wurde ein neueres Lager zwischen Pi­lismarót und Esztergom, bei Hideglelőskereszt gebaut, 61 und zwischen Visegrád — Esztergom, auf einem Abschnitt von caa 20 km haben die Römer 24 neue Waehttürme und Kleinfestungen angelegt. 62 Über Befestigungsarbeiten von ähnlichem Masse wissen wir auf anderer Strecke des pannonischen Limes im Laufe des IV. Jh. nicht. Der Bau von vier neuen Lagern, von zwei Dutzend Wachttürmen sowohl als auch die Anlegung der Kleinfestigungen sollten mit den Längswällen unbedingt in Verbindung sein. Auf der Strecke der unteren Donau ist eine ähnliche Erscheinung zu beo­bachten. 63 Obgleich die Bauzeit der Lager und Befestigungen auf dieser Limes­strecke von Moesien mangels Ausgrabungen, leider, noch unbekannt ist, haben doch die bisherigen Zusammenfassungen erwiesen, dass mehrere Objekte im Laufe des IV. Jh. angelegt worden seien. Längs der Unteren Donau befindet sich die dichteste Festungskette zwischen den zwei wichtigen Lagern, Vimina­tium und Drobeta. Es ist kein Zufall: während in der Nähe von Drobeta — dessen Lager unter Constantinus neugebaut wurde 64 — der Ausgangspunkt von Brazda lui Novae de Nord zu finden ist, geht ördögárok der ungarischen Tiefe­bene bei Viminatium aus. Somit fällt der besonders verstärkte Limes-Strecke mit den zwei, durch Wälle nicht verteidigten Gebieten zusammen, die zwischen den zwei Wallsystemen lagen. Die Verstärkung der zwei, am Limes liegenden Endpunkte der Linearwälle kann man mit der Umleitungsrolle der Wälle in Zusammenhang bringen. Die Völker, die die Tiefebene von Osten, bzw. Norden angriffen, wurden durch die Wälle in eine bestimmte Richtung geleitet, und die Römer haben die Be­rührungspunkte des Walles und des Limes verstärkt. In «geographischer Hinsicht ist der Umstand beachtenswert, dass die zwei Endpunkte der Wälle von ähnlicher geographischer Lage sind: alle beide be­finden sich an dem Berührungspunkt des Tieflandes und des Berglandes. In der Gegend des Donauknies bilden die Pilis- und Börzsöny-Gebirge Naturhinder­nisse für die von Osten angreifenden Völker, indem diese Berge den Weg nach Westen versperren. Nur auf dem leicht kontrollierbaren Weg war die Fortbe­wegung — längs des Flusses — nach Westen möglich. Die Lage ist dieselbe auch am südlichen Endpunkte des Wallsystems der Tiefebene, wo die Bergkette der Karpaten den Einfallversuch der Angreifenden nach Moesien erschwert. Wäh­rend die Strecke der Donau zwischen Visegrád und Esztergom für den Strom­übergang im Norden unbrauchbar ist, stosst der Übergang auch im Süden, auf der Strecke der Unteren Donau und an dem Eisernen Tor auf Schwierigkeiten. Auch Brazda lui Novae de Nord geht ähnlicherweise an dem Berührungspunkt des Berglandes und der Tiefebene von der Donau aus. Brazda lui Novae de Nord ebenso wie ördögárok auf der Tiefebene lassen genau die Strecke des 61 Soproni, S., 1. с 135 ff; Mócsy, А., 1. с. 637. Das Nachbarlager zu Tokod wurde ähnlicherweise im IV. Jh. gebaut (s. Mócsy, А., 1. с. 637.). 62 Soproni, S., 1. с; Infolge der Terrainbegehungen wurden einige Waehttürme neulich noch bekannt (z. B. bei Visegrád, Pilismarót). 63 Swohoda, E., Forschungen am obermoesischen Limes. Schriften der Balkankomission X. (Wien —Leipzig 1939); Vuckovic —Todorovic, D., V. Congr. Intern. Limitis Romani Stu­diosorum. (Zagreb 1963). 183 ff. — Tabula Imperii Romani L 34. Anquincum —Sarmizege­tusa —Sirmium. (Bpest 1968) 53. Die Titelwörter zu Djerdap. 61 Tudor, D., 1. с (1958) 355. 127

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