A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1969. 2. (Szeged, 1969)

Soproni, Sándor: Limes Sarmatiae

in völliger Ganzheit in Besitz genommen hatte: es war das Volk der Sarmaten. 20 Die Kartographierung der sarmatischen, bzw. der sarmatenzeitlichen Fun­de bestätigt, dass die Verbreitung der sarmatischen Funde beinahe ganz genau mit dem Gebiet, das von dem Wall umgrenzt ist, zusammenfällt. Obwohl sich sarmatische Funde auch ausserhalb dem Wall — besonders auf dem Lande „Nyírség" — befinden, sind diese Funde doch ohne Ausnahme als Streufunde bekannt, sie bestehen im allgemeinen aus einzelnen Gefässen, deren ethnische Zugehörigkeit meistens unbestimmt ist. 21 Gegen den frühsarmatenzeitlichen Bau (vor 270) bezeugt eine sehr wich­tige historische Tatsache: dass Dazien in der Römerzeit als eine Provinz exi­stierte. Es scheint nämlich unwahrscheinlich: die römische Regierung und Hee­resleitung hätten nachgesehen, dass von den stark abhängigen Sarmaten ein Wallsystem gegen den römischen Limes ausgebaut würde. Es wäre noch dazu ein solches Wallsystem gewesen, das die Sarmaten in jener Zeit noch nicht be­nötigten, indem der eventuelle römische Angriff eben nicht von Dazien, son­dern von Westen und Süden, also von Moesien und Pannonién durchgängig war, von welchen Richtungen der Wall für die Sarmaten keinen Schutz ge­boten hat. Grundlegend veränderte sich die Lage nach der Übergabe Daziens. Nach der Räumung der in das Barbarikum eingekeilten Provinz von kurzem Leben war der Weg vor den immer drohenderen Angriffen der Goten und anderer Völker bis zum römischen Limes geöffnet, mit dessen ewentuellem Durchbruch auch die Tore Italiens vor den Angreifern geöffnet worden wären, wie es schon früher, bei dem Einfall von 258—60 geschehen war. 22 Nach der Übergabe Da­ziens erforderten die Interessen der beiden Beteiligten — also die Interessen der Sarmaten 23 sowie die der Römer — dass ein sozusagen mit einem Vorlimes konk­ret begrentzter Zwischenstaat vor dem Limes der Donau zustande käme um die Einfälle von Osten einerseits abzuwehren, anderseits umzuleiten. 24 Die Bauzeit des Wallsystems der Tiefebene können wir in Kenntnis der Völkerbewegungen, die im Vorland des pannonischen Limes im III—IV. Jahr­hundert fortgegangen waren, näher bestimmen. Diese Völkerbewegungen sind vor der Forschung ziemlich bekannt, somit hätten wir nur die für uns wesent­lichen Momenta hervorgehoben. In der Geschichte des Karpatenbeckens bedeuteten die Jahre 269—270 eine entscheidene Veränderung: der Einfall der Goten nach Transsylvanien, der end­lich zur Übergabe der Provinz Dazien führte, 25 hat neue Kraftverhältnisse im Karpatenbecken geschaffen. Nördlich von den Goten sind die Gépiden auf dem Lande der Oberen Theiss im Jahre 269 erschienen, die die dort lebenden Wandalen nach Westen gedrängt hatten. 2 * Von nun an können wir als Nachbar­20 Darauf weist auch Hofedt hin, 1. c. 51.; Die widerlegenden Angaben bezüglich der Bautätigkeit von späteren Völkern (Hunnen, Germanen, Awaren, Ungarn) s. Horedt, K., 1. с 51 ff. 21 Zur Verbreitung der sarmatischen Funde s. Garam, É., 1. с. 22 Zusammenfassend s. Nagy, T., Budapest Műemlékei IL (Kunstdenkmäler von Buda­pest II.) (Bpest 1962) 54 ff.; Mócsy, A., Pannónia. PWRE 9 Suppl. (Stuttgart 1962) 566. 23 In Beziehung der Lage der Sarmaten s. Mócsy, A., 1. с. 567. 24 Auch Párducz, M., weist darauf hin, 1. с. 120. 25 Alföldi, A., A gót mozgalom és Dácia feladása. (Die gotische Bewegung und die Übergabe Daziens.) EPhK (1929) 161 ff.; In den weiteren haben wir die zusammenfassenden, oben zitierten Arbeiten von Mócsy, A. und Nagy, T. zugrunde genommen (s. Note 22.) 26 Bona, L, Arch. Ért. 88 (1961) 206 (mit Literatur). Die bewegenden Wandalen haben zugleich auch Aquincum angegriffen. (Barkóczi, L., Acta Arch. Hung. 7 (1956) 449 ff.) m

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