A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1968. (Szeged, 1968)

Miklós Marián–Miklós Marián ju.: Bestandsveränderung beim Weisstorch in Ungarn 1958–1963

gebaut (6Г%). Die Lage ist unverändert, dass sie zunächst die Schornsteine mit Seitenöffnungen suchen (Abb. 1). Nachdem diese in beschleunigtem Tempo für Schornsteine mit Endöffnung vertauscht worden sind, die für Horstung ­besonders wenn sie den zeitgemässen Vorschriften entsprechend auf ihrem Aussenrand einen blitzableitenden Drahtrahmen haben - nicht geeignet sind, werden die Störche von den Dächern der Wohnhäuser mehr und mehr ver­drängt. Sie haben auch die Gebäude mit Rohr- und Strohdächern sehr gern. Diese werden aber der Urbanisierung zufolge immer seltener. So werden die Störche von den Dächern der Gebäude immer mehr verdrängt. Der Veränderung der landwirtschaftlichen Methoden zufolge werden auch die für eine längere Zeit erhaltenen Strohfeimen - die gleichfalls bevorzugte Storchhorstbasen sind - immer seltener und so vermindert sich ihre Bedeutung für die Horstung. Ihre Rolle in unserer Bestandsaufnahme ist nicht grösser als 7%. 27% der Horste ist auf im Gebiet menschlicher Ansiedlungen befindlichen Bäumen, in einigen Fällen auf den Bäumen der nahe den Dörfern lieganden Auenwälder oder Weidenwälder gebaut worden. In Dámoc (Korn. Borsod­Abaúj) hat ein Storch das Nest in der uralten Weise, in einem Eichenwald gebaut. Er hat darin seine drei Jungen erzogen. Im Falle von 252 Horsten konnte selbst festgestellt werden, auf was für Bäumen die Störche sich horsteten. Die Verteilung war wie folgt: auf Koniferen (Fichten, Kiefern, Schwarzkiefern) ist 15% der Horste gebaut worden. Es ist zweifellos, dass der Weissstorch in diesen Land die Nadelbäume gegenüber anderen Baumsorten immer bevorzugt; diese können aber bei uns in der Nahe menschlicher Ansiedlungen verhältnismässig nur kleiner Anzahl gefunden wer­den. Sie horsteten sich von den Laubbäumen am meisten auf den drei häufig­sten Bäumen der Tiefebene, dem Akazienbaum (29°/o), der Pappel (22%) und dem Weidenbaum (5%). Viele Störche horsteten sich auf Eichenbäumen (7°/o), Ulmenbäumen (5%) und Maulbeerbäumen. Einige Storchhorste wurden auf Ölweiden, Essigbäumen, Götzenbäumen, Birkenbäumen, Nussbäumen, Rosska­stanienbäumen, Sophoren, Gleditschien, Platanen, Weisspappeln, Abornbäumen, Eschenbäumen, Lindenbäumen, Zerreichen und Birnbäumen gefunden. Infolge der Abnahme der geeigneten Horstbasen bauen die Störche ihre Horste auf die verschiedensten Dinge. Die in der „Andere Plätze" genannten Spalte der Tafel III tabellarisierten Nester sind auf den folgenden Plätzen gebaut worden: auf Telephonsäulen, Säulen der Hochspannungsleitung, Aus­sichtsturm, Verladungsstelle, Glockenstuhl, Backofen, Grabkreuz, aufgeschich­tetes Bauholz. Ein interessantes Beispiel der Anpassung an den modernen Bau ist der auf das Denkmal in Baja gebaute Storchhorst (Abb. 2). Auf einer für die Beförderung der Horstung aufgestellten künstlichen Basis brüteten 26 Storchpaare. Auf Säulen, Bäumen, Dächern, Schornsteine befestig­ten Wagenrädern wurden 18 Horste, in auf Bäume, Gebäude befestigten Körben 6 Horste, auf einem auf das Hausdach hinausgelegten Weinrebenbündchen 1 Horst und auf ein auf den Schornstein gebautes horsthaltendes Gestell 1 Horst gebaut. Wegen des besonderen Platzes des Horstes ist es wert, den in Dinnyés (Kom. Fejér) gebautes Storchhorst zu erwähnen, der unmittelbar an der Plattensee­Landstrasse, in dem brausenden Kraftwagenverkehr einer unserer belebtesten Landstrassen besteht. Gleichfalls mit der Besonderheit des Horstungsplatzes zeichnet sich die 288

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