A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1966-67. 2. (Szeged, 1968)

Dobosi Viola: Dier Rettungsgrabung in der jungpaläolitischen Siedlung von Madaras

Gefässen des Paläolithikums zusammen, die als Bestandteile religiöser Handlungen interprätiert wurden. 7 Tokaj—Hegyalja gehört in geographischer Hinsicht noch zum Nordrand des Alföld. Aus Bodrogkeresztúr—Henyehegy sind bereist aus den Jahren 1920—1921 Angaben über paläolithische Funde bekannt, aus der Lehmgrube der Ziegelei in Tarcal kamen 1954 Tierknochen, Holzkohle und einige Artefakte von Ostgravettien — Charakter ans Tageslicht. 8 Die 1963 in Bodrogkeresztúr ausgeführten Bergungen haben den schönsten ungarischen Fundkomplex ans Tageslicht gebracht. Die nur teilweise freigelegte Siedlung wird von L. Vértes in Acta Arch. Hung, publiziert. Eine neue Angabe zur Kenntnis des Paläolithikums des Alföld liefert der Sied­lungsteil, der im Frühjahr 1966 in Madaras (Kom. Bács-Kiskun, Kr. Baja) in der Lehmgrube der Ziegelstreicherei freigelegt worden ist. Die Kulturschicht erschien in 680—710 cm Tiefe, 170—180 cm oberhalb der Grubensohle als waagerechter, kohlenführender Streif. Vom 680—710 cm. mächtigen Hangenden bildet der mit Eingrabungen gestörte Humus 60—80 cm, der Rest besteht aus Löss. Auss dem westlichen Profil der Grube haben wir oberhalb der Kulturschicht in Abständen von je 50 cm Lehmproben genommen, die Gy. Hahn, Geologe, freund­licherweise untersuchte. Er stellte die folgende, vorläufige Information über seine Untersuchungen zur Verfügung: „Die Analyse wurde mit Köhn —Pipette, in 2 Etappen ausgeführt : das Material von > 0,1 mm Korngrösse wurde gesiebt, das von < 0,1 mm Korngrösse geschlämmt. Alfölder Infusionslösskomplex mit hoher Lehmfraktion. Der Lössbereich (0,02 mm — 0,05 mm) beträgt durchschnittlich 30%, die Lehmfraktion (< 0,02 mm) nähert sich eher den 40%. Der Rest ist feiner Sand. Die vorläufige Untersuchung konnte keine prägnant fossile Bodenschicht nachweisen." Die aus den Feuerherden gesammelte Holzkohle dient zu zweierlei Untersuchun­gen: die verhältnismässig reinen Kohlenstückchen eignen sich zur Bestimmung der Baumarten und zur C-14-Datierung gleichwohl. Die anthrakotomische Untersu­chung ist noch nicht ausgeführt worden ; für die Zwecke einer Radiokarbon-Datie­rung wurden Proben einem ausländlisches Laboratorium übergeben. Das zur Bestimmung geeignete verebratenpaläontologische Material ist gering: ingesamt drei Zähne, wahrscheinlich die P 3 _ 4 und M 3 ein und desselben Individuums aus dem rechten Unterkifer von Equus sp. Während der achttägigen Rettungsgrabung wurde eine Fläche von 15,31 m 2 freigelegt. Bei der Arbeit mussten wir auf die Tätigkeit in der Lehmgrube Rücksicht nehmen, und die kurze Zeitspanne gab keine Möglichkeit, den Löss von einer grös­seren Fläche zu entfernen. 10 In der freigelegtem Fläche fand ich drei Feuerherdflecke: einen kleineren von 90—100 cm, und zwei grössere von 160 bzw. 180 Durchmesser. Sie hatten auffallend dicke Kohlen- und Aschenschichten, ihr Untergrund war bis zu 10—12 cm Tiefe ziegelrot gebrannt. In den etwas länglichen Feuerherden, vornehmlich in dem in Grabungsfläche A gefundenen, war ein kleinerer, intensiver kalzinierter Kern zu beobachten, den ein mehr-minder reiner Ring vom Rand des Herdes trennte. Dieser Rand war nicht so stark kalziniert, doch war der Boden stark mit Kohle und Asche vermengt. In den Feuerherden fanden wir wenig kalzinierte Knochen — auch der 7 Vértes L.: Zwei paläolithische Gefässe aus der Theiss. Folia Arch. 14. S. 7—11. 8 Vértes L.: Handbuch S. 227. 9 Bestimmt von D. Jánossy. 10 Bei der Arbeit war mir M, Kőhegyi behilflich, wofür ich ihm hier danke. 7

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