A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1966-67. 2. (Szeged, 1968)

Schreiber Rózsa: Neuere Forschungsgergebnisse über die frühe Bronzezeit in der Umgebung von Budapest

NEUERE FORSCHUNGSERGEBNISSE ÜBER DIE FRÜHE BRONZEZEIT IN DER UMGEBUNG VON BUDAPEST Die Forschungsergebnisse der Bronzezeit haben das Fundmaterial der Um­gebung von Budapest wesentlich im letzten Jahrzehnt vermehrt. Bei vielen authenti­schen Grabungen liessen sich auch die Fundumstände beobachten. Ausser den frühbronzezeitlichen Funden die wir bis dahin nur von Gräbern und Streufunden kannten, ist es uns gelungen Siedlungserscheinungen, bzw. Spuren solcher freizu­legen. Das wichtigste Problem der Entwicklung der frühen Bronzezeit in der Um­gebung von Budapest, ist das Erscheinen der Glockenbecher-Kultur, ihre Ver­bindung mit dem örtlichen Vorläufer und ihre Rolle in der Entwicklung der frühen Bronzezeit. Die Umgebung Budapests hat schon sehr frühzeitig das Interesse der Forscher der Bronzezeit erweckt, begründet vor allem durch die Freilegung der Gräber­felder bei Tököl in den siebziger Jahren des vorigen Jahrhunderts. 1 Das Fund­material dieser Gräberfelder wurde durch lange Jahrzehnte mehr nur aus verein­zelten Gräbern oder Funden ergänzt 2 . Bis zu den fünfziger Jahren dienten daher als Grundlage der Forschungen die Gräberfelder von Tököl. Bei ihrer Bewertung spiegelte sich immer die Richtung und der Zustand der zeitgemässen Forschung. Unter dem Einfluss von F. Tompa mass die ungarische Forschung bis zur Mitte der fünfziger Jahre der Glockenbecher-Kultur neben den örtlichen Grund­lagen entscheidende Bedeutung bei der Entwicklung der frühen Bronzezeit der Grossen Ungarischen Tiefebene bei 3 . 1. Bona lenkte die Aufmerksamkeit auf wesent­liche Einwirkungen aus anderer Richtung. Abweichend von den früheren Vorstellungen setzte er die Bedeutung der Glockenbecher-Kultur im Gebiet Ungarns auf ihren lokalen Wert herab. 4 Dadurch entstand eine Gleichgewichtslage in der Forschung und wir können im mittleren Teil der Grossen Ungarischen Tiefebene das Gewicht der in der frühen Bronzezeit erschienenen östlichen, südlichen und westlichen Ele­mente im wechselseitigen Zusammenhang bewerten. Es ist aber zu betonen, dass nach unserer gegenwärtigen Kenntnis die Glockenbecher-Kultur auf dem ganzen Gebiet Ungarns die grösste Rolle in der Gegend von Budapest spielte. Die Forschung der letzten Jahre (J. Bona, N. Kalicz, G. Bandi) hält den grossen Komplex der aus verschiedenen Komponenten entstandenen sogenannte 1 Csetneki J. E., Arch. Ért. 13 (1879) 47—59; Nagy G., Bud. Rég. VIII (1904) 90—96. 2 Tompa F., 24/25. BRGK 1934—35, 59—60; Derselbe, Budapest Története I. Őskor. (Buda­pest 1942) 44-^*6; Patay P., Diss. Pann. Ser. II. No 13 (1938) 18—22. 3 Tompa F., BRGK 1934—35, 60; Patay P., a. a. 0.18—19, 29—31, 33—35,40—43; Kalicz N., Fol. Arch. VII (1955) 59—60; Derselbe, Acta Arch. Hung. 9 (1958) 208—209. 4 Bona I., Annales Univ. Scientiarum Bud. Sect. Hist. Tom. II (1961) 5—6, 11. 63

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