A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1966-67. 2. (Szeged, 1968)
Makkay János: Die in Tărtăria (Alsótatárlaka) gefundenen pictographischen Tafeln und die jüngere Steinzeit Südosteuropas
DIE IN TARTÂRIA (ALSÓTATÁRLAKA) GEFUNDENEN PICTOGRAPHISCHEN TAFELN UND DIE JÜNGERE STEINZEIT SÜDOSTEUROPAS Die drei in Tärtäria —Alsótatárlaka (es liegt von Tordos in kaum 20 Km Entfernung) 1961 von Nicolae Vlassa gefundenen 1 Tontäfelchen waren für die Forscher der jüngeren Steinzeit und der Steinkupferzeit in Südosteuropa, desgleichen für die Fachleute der Keilschriften mit vollem Recht eine mächtige Überraschung und aus diesem Fund wurde sofort ein Forschungsthema ersten Ranges. Nach dem Erscheinen der zweiten Mitteilung untersuchten mehrere Fachleute recht bald in Zusammenhang mit den Täfelchen die zuerst sich bietende Frage, nämlich ihren Zusammenhang mit dem ältesten Schriftsystems Mesopotamiens und aus diesem ausgehend ihre mit runden Jahreszahlen angebbare Datierung. 2 Die möglichst gründliche Bearbeitung und ihre genaueste schriftliche Abfassung ist die wichtigste Voraussetzung dafür, um weiterschreiten zu können und das Vorhandensein dieser Täfelchen nunmehr zur Lösung einiger neolithischen Probleme Südosteuropas — die schon so wie so in dem Trommelfeuer der Forschung gestanden hatten — benützen zu können. Bevor wir also uns mit der zentralen Bedeutung und Rolle dieser Tafeln, die sie in dem mitteleuropäischen Fundmaterial schon jetzt einnehmen, befassen sollten, möchten wir kurz auch das Problem ihrer Datierung berühren. Die mesopotamischen Zusammenhänge der Funde wollen wir zudritt gemeinschaftlich mit den vorderasiatischen Beziehungen unserer vorzeitlichen Funde behandeln. Nur auf diese Weise können wir jene Faktoren historisch in ein einheitliches und motivierbares zusammenhängendes System stellen, die überhaupt Möglichkeit boten dazu, dass solche Gegenstände oder solche Kenntnisse, Fähigkeiten und Ansprüche, denen das Zustandekommen dieser Gegenstände zuzuschreiben ist, hierher gelangen konnten. Im folgenden wollen wir von der Besprechung der Tafeln und der Umstände, wie sie zum Vorschein kamen, unter Berufung 3 auf die bisherigen, auch jetzt schon reichlich uns zur Verfügung stehenden Daten absehen, und nur in solchen Fällen wollen wir uns auf diese berufen, wenn es unbedingt notwendig sein wird. Eine besondere Bedeutung für das weitere Schicksal dieser Funde in der Wissenschaft hat der Umstand, dass die von H. Kienged stammende Zeitbestimmung 1 Vlassa, N., Probleme ale cronologiei neoliticului Transilvaniei ín lumina stratigrafiei açezarii de de la Tärtäria. Studia Universitatis Babes-Bolyai, Series História, Cluj 1962, fasc, 2, 23—30. — Ds., Chronology of the Neolithic in Transilvania in the light of the Tärtäria Settlement's Stratgraphy. Dacia 7 (1963), 485—94. 2 H. Klengel, VI. Milojcic, A. Falkenstein, VI. Popovitch. Ausführlich s. unten! 3 Hoffentlich wird N. Vlassa in der nahen Zukunft die in bezug auf die Beurteilung so wichtigen übrigen Gegenstände publizieren: vor allem alle Idole, und das nach siener Mitteilung ausserordentlich reiche keramische Material. 4 Orientalia 34:2 (1965), 134=1859. Hier hält er sie aus einem neolithischen Grab stammend, irrtümlich. — Ds. Orientalia 35:1 (1966, 90 = 937. 21