A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1966-67. 2. (Szeged, 1968)
Korek József: Die Linearkeramik auf dem Alföld
Gruppen — 1. Szarvas—Érpárt, 2. Szilmeg, 3. das in der Theiss —Kultur und 4. auf dem Bükker Siedlungsgebiet erscheinende Material, 5. Zselizer Einschläge, 6. eine mit gemalten Material erscheinende Gruppe — bedürfen bei dem heutigen Stand der Forschung einer Modifikation. Die in der seit 1958 abgelaufenen Zeit ausgeführten kleineren Ausgrabungen lieferten ein solches geschlossene Material, dass es im Anschluss an die Forschungen, die auf Band- und Linearkeramik bezüglichen Gebieten überall in Schwung gekommen sind, 9 auch in unserem Vaterlande die Skizzierung der inneren Chronologie dieser Kultur möglich sein wird. / Die Kultur der Linearkeramik erscheint auf dem Gebiet des Alföld entweder selbständig oder mit anderen Kulturen vermischt. In ihrem Stil gibt es sehr erhebliche Unterschiede, die unbedingt auch chronologische Unterschiede verhüllen. 1. Auf dem nördlich der Theiss gelegenen Gebiet, dann auf dem Gebiet des Nagy-Kunság (,Gross-Kumanien') und des Hortobágy bedeuten die selbständigen Siedlungen der Linearkeramik das Neolithikum und diese vermischen sich nicht in dem mittleren Abschnitt des Neolitikums mit anderen Kulturen. Sie ist hier die älteste neolithische Kultur dieses Gebietes. 1966 habe ich in Kisköre von einer grösseren Siedlung sechs Wohngruben aufgedeckt, die mit den Siedlungsformen der Linearkeramik in Transdanubien und mit den auf anderen Verbreitungsgebieten dieser Kultur erscheinenden Siedlungsformen dieser Kultur übereinstimmen. Das keramische Material ist von sehr guter Bearbeitung, die breite U-förmig eingeritzte Linie ist die charakteristische Verzierung, die in geschweiften, geraden und eckigen Formen erscheint. Eine charakteristische Eigentümlichkeit der groben Keramik ist die ungeglättete Oberfläche mit Strichspuren und ganz selten die Auftragung des Tonfleckes, die sich von der eigenartigen Verzierungsweise der Körös—Kultur unterscheidet. Die Gefässformen sind auf Grund der Verzierungen identisch mit dem in die I. Stufe eingereihten Material von Pavuk: Volutenkeramik. Von den dichten Ansiedlungen sind hierher einzureihen: Abádszalók, Karcag 10 , Hortobágy—Faluvéghalom 11 und von den älteren Aufdeckungen auch ein Teil von Bodrogkeresztur. Dieser Stil der Linearkeramik vertritt den älteren Abschnitt, die I. Stufe. 2. Auf die erste Stufe folgt ein anderer Stil, in dessen Zierwesen die Vertiefungen flacher werden, häufiger sind die Randverzierungen, es wächst die Verwendung der eckigen neanderartigen Linien an und in der Form gewinnt die Oberhand das birnenförmige mit Hals versehene Gefäss. In der Verzierung der groben Keramik wird der aufgelegte Schmuck, die Lattenrippe, die Blasenwulst vorherrschend. Diese werden in der Literatur schon als Merkmale eines für jünger angesehenen Abschnittes der Linearkeramik angeführt, der in Ungarn ganz andere Eigentümlichkeiten aufweist als z. B. in Östereich, in Böhmen —Mähren, in der Slowakei oder gar in dem 9 Soudsky, В., К methodico trdeni volutove keramiky. Pam. Arch. 1954, 75—102. — Neustupny, E. J., К relationi chronologi volutova Keramiky. RA 1946, 386—406. — Pavuk, J., Gliederung der Volutenkeramik in der Slowakei. Studine z vesti Ausav С 9, 47—62. — Lichardus, /., Die Bükker Kultur in der Slowakei und ihre Stellung im Karpatenbecken. Studine z vesti Ausav С 9, 47—62. — Quitta, H., Zur Frage der ältesten Bandkeramik in Mitteleuropa. PZ. XXXVIII, 1—38,153—88. — Cornea, E., Betrachtungen über die Linearkeramik auf dem Gebiet der Rumänischen Volksrepublik und der umgrenzenden Länder. Dacia III. 1959, 35—57. — Passek, T. —Cernis, E., Panjatniki kulturi, linejtoj keramiki na territorii SSSR. Moskwa 1963, 46. 10 Ausgrabung von Zsolt Csalog. Museum von Szolnok. 11 Ausgrabung von Gyula Gazdapusztai, Museum von Debrecen. 14