A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1966-67. 2. (Szeged, 1968)
Kőhegyi Mihály: Römische Münzen aus sarmatischen Gräbern und von sarmatischen Siedlungen
RÖMISCHE MÜNZEN AUS SARMATISCHEN GRÄBERN UND VON SARMATISCHEN SIEDLUNGEN Als die römischen Besatzungstruppen im Jahre 6 u. Z. mit der Niederwerfung der pannonischen Erhebung beschäftigt waren brachen die Sarmaten in Gemeinschaft mit den Daken in die Provinz Moesien ein und plünderten dort. 1 Ihr Kriegsunternehmen eröffneten sie von der Umgebung des Unterlaufes der Donau. Ovidius, der zwischen 9—17 u. Z. in Tomi (heute Konstanca) seine Verbannung verbrachte, beklagt sich in seinen Jammern über die Streifzüge der jenseits des Stromes wohnenden Barbaren auch über die grausamen Plünderungen der „wilden Jazyger". 2 Doch blieben die Jazyger nicht lange mehr in jener Landschaft. 3 Darüber, wann sie die Umgebung des Donau-Deltas mit ihren ungarländischen Wohnstätten vertauscht haben mochten, besitzen wir keine unmittelbaren Daten, doch kann auf diesen Zeitpunkt aus anderen Geschehnissen mit grosser Wahrscheinlichkeit geschlossen werden. 4 Nach der Stillegung des im Jahre 14 u. Z. ausgebrochenen Soldatenaufstandes sandte Tiberius seinen eigenen Sohn Drusus zur endgültigen Ordnung der Lage hierher; dieser hat in der Provinz zwischen 18—20 eine lebhafte Tätigkeit ausgeübt. 5 Seine breite Bemächtigung zur Regulierung der Verhältnisse des Donaubeckens diesseits und jenseits der Grenzen wird schon dadurch bezeugt, dass sich die Strassenbautätigkeit in Bosnien ausserordentlich beschleunigt hat und aus Aquincum während dieser Zeit ein wichtiger militärischer Stützpunkt geworden ist. 6 Die Befestigung Aquincums war offenbar nicht die einzige Verfügung des Sohnes des Kaisers, sondern mag nur ein Glied in der Reihweise ausgeführten Grenzbefestigungen gewesen sein. 7 Schon früher wurde von der ungarländischen Forschung erkannt, dass der richtige Grund dieser Bauausführungen allein in den auf der anderen Uferseite eingetretenen Veränderungen — namentlich in dem Erscheinen der Jazyger — gesucht werden darf. 8 Die erste Niederlassung der Jazyger vollzog 1 Dio Cassius, 55, 30, 4. 2 Ovidius, Trista I. 2, 82., II. 191, 198. III. 3, 5. 3 Filow, В., Die Legionen der Provinz Moesia von Augustus bis Diokletian. Leipzig, 1906, 22. — Paribeni, R., Optimus princeps, saggio sulla storia a sui tempi dell' imperatore Traiano. Messina, 1926—27. I. 193. 4 Nach einer späteren Quelle wohnten die Jazyger auf der wallachischen Ebene. Iordanes, Getica 75. — Es ist möglich, dass einige Gruppen von ihnen an Ort und Stelle geblieben sind, weil die ungarländischen von Ptolemaios (Geographiké hüphégésis III. S. 7) als „umgesiedelte Jazyger" bezeichnet werden. 5 Über die pannonische Tätigkeit von Drusus vgl. A. Mócsy, Pannónia. Paulys Realenzyclopedie der classischen Altertumswissenschaft, Supplementband IX. Stuttgart, 1962, 549. 6 Szilágyi, J., Aquincum. Bp. 1956, 11. 7 Szilágyi, J., Roman garnisons stationed at the Northern Pannonien-Quad frontier sectors of the Empire. AAA 2. (1952) 192. 8 Szilágyi, J., Aquincum és északkeleti Pannónia katonai megszállása ('Die militärische Besetzung Aquincums und des nordöstlichen Pannoniens'). Diss. Pann. II. 10, Bp. 1938, 301—2. 109