A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1966-67. 1. (Szeged, 1968)

Makkay, János: Angaben zur Datierung und zu den südlichen Kontakten der mittleren Bronzezeit des Karpatenbeckens

ist. Unserer Meinung nach dürfte auch die Entscheidung dieser Fragen durch die eingehendere Untersuchung der obigen Funde gefördert werden. Ausserdem lässt sie uns unzweifelhaft auch einen interessanten Einblick in die allgemeine Art der einzelnen Beziehungen des gegebenen Zeitalters zu. Auf die eingehende Untersuchung übergehend, wollen wir vor allem über die Verzierungen der von Wosinszky veröffentlichten „Bratpfannen" handeln. Die Darstellung der ersten mit eingeritzten und seinerzeit mit Inkrustation ausgefüllten Bratpfanne nimmt in einem mehrzeiligen Rahmen eingeschlossen Platz. Hier können wir jedoch, von dem Rahmen, der für die Deutung der Darstellung offenbar keine Wichtigkeit hat, absehen, wir wollen also nur die Beschreibung des „Hauptthemas" geben (Abb. 1:1.). Hiernach sehen wir ein auf einem Fuss stehendes „Tischchen" (vielleicht einen Altar), dessen Fuss sich unten geschweift ausbreitet. Der Mittelteil des Tischchens oder — wollen wir es so haben — seine Platte wird durch zwei parallel laufende Einritzungen bezeichnet. Unter ihnen sind fünf kleine Säulchen zu sehen. Es Hesse sich daran denken, dass der Zeichner seinerzeit die obere, etwas schief von oben gesehene Platte des Tisches auf diese Weise perspektivisch darstellen wollte. Es ist jedoch auch das möglich, dass wir den dargestellten Gegenstand (das Tischchen) einfach von der Seitenansicht aus sehen. Hingegen lässt sich bei diesem zweiten Fall auf einen mit sehr dicker und seitlich gewölbter Verzierung (vielleicht mit Schnitzerei), versehenen Gegenstand (Tisch-, Altarplatte) Verdacht hegen. Das in der Mitte der Tischplatte stehende Detail erinnert am meisten an eine Pfeilspitze. Die untere Kannte des rechtseitigen Zahnes ist gut sichtbar, die untere Kante des linksseitigen Zahnes hingegen kaum bemerkbar blattförmig gezackt. Beiderseits neben der in der Mitte stehenden „Pfeilspitze" ist je ein nach aussen und unten sich rankendes, hornförmiges Gebilde zu sehen. Leider ist die „Bratpfanne" selbst unten bei dem Stielteil gebrochen, und es ist somit nicht zu entscheiden, ob die neben dem einzigen Bein des Tischchens noch sichtbare geschweifte Zeichnung nicht etwa ein anderes Bein bezeichnen will oder etwa nur zu dem Rahmenschmuck gehört. Schliesslich ist beides denkbar. Die mittlere Verzierung der anderen „Bratpfanne" ist vollständig auf uns ge­blieben. Hier sehen wir ein auf drei Füsschen stehendes „Tischchen". Das mittlere Füsschen ist gerade, die beiden seitwärtigen geschweift (Abb. 2:2). Das Tischchen v/ird auch hier durch übereinander gekratzte kleine Linien gekennzeichnet. Auf diesen ist ein Muster von der Form eines umgekehrten grossen Omega Q zu sehen, dessen untere Ecken schon winkelig werden, oben aber stark sich zurückrankende Enden haben. In dessen Innerem gibt es eine Y-förmige Zeichnung. An die Enden der oberen zwei Stiele schliesst sich noch je eine nach aussen sich neigende, nach unten sich schweifende Linie an. Neben den Ecken des umgekehrten Q sind aus­wärts von rechts und links je drei waagerechte Linien, neben der unteren Tischplatte gleichsfalls von rechts und links 4—4 eingedrückte Pünktchen zu sehen. Das ganze Zeichenwerk ist gleichfalls mit Inkrustation ausgefüllt. Es scheint unzweifelhaft zu sein, dass die eingekratzte Darstellung der beiden „Bratpfannen" — auch wenn sie sich in Einzelheiten voneinander unterscheiden — strukturell denselben Gegenstand darstellen wollen, es soll aber betont werden: einen Gegenstand, weil man in diesem Fall einfach nur von einem eingekratzten Muster keineswegs reden kann. Nebst mehreren Umständen spricht auch das gegen die letztere Auffassung, dass dieses Motiv in anderen Fällen unter den eingekratzten und im allgemeinen inkrustierten Keramik- und Idolverzierungen selbst in der ganzen Vattina-Gruppe gar nicht erscheint. Zur Rechtfertigung unserer Auffassung wollen wir jedoch versuchen, den Gegenstand der Darstellung aufzudecken. 32

Next

/
Thumbnails
Contents