A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1964-65. 2. (Szeged, 1966)
Patay, Pál: Vorläufiger Bericht der Ausgrabung des kupferzeitlichen Gräberfeldes von Magyarhomorog
Skelett eines zerstückelten Schweines. Es war auffallend, dass das Skelett im Grabe von einem ziemlich starken Menschen stammte. Es miss im Grab 185 cm. Es ist nicht zu bestreiten, dass dieser Mensch, den man sicherlich deshalb so reich begrub, weil er auch im Leben keine alltägliche Person war, der sich die führende Rolle in der Gemeinschaft durch seine körperliche Stärke verdienen konnte. Kutzián beschäftigte sich mit der Frage der reichen Gräber eingehend in seiner Monografie. Nach unserem Eindruck lassen sich auch in den anderen Gräberfeldern solche Männergräber finden, die infolge der grossen Zahl und der sonderbaren Zusammenstellung ihrer Beigaben für die Gräber der im Leben ausgezeichneten Personen gehalten werden können. Als Beispiele führen wir die folgenden auf: Hajdúszoboszló Grab 1. Mann von ungefähr 55 Jahren: 1 kupfernes Flachbeil, 1 steinerne Keule, 2 Silexmesser, 2 Pfeilspitzen aus Feuerstein, 1 Glättstein, Hauzahn —Schmuck, 5 Gefässe, Tierknochen. Jászladány, Grab 18. Mann über 60 Jahren (anthropologisch fraglich): 1 kupferne kreuzschneidige Doppelaxt, 1 kupfernes Messer, 1 knöcherner Stiel, 4 Gefässe (und angeblich noch ein Steinbeil). Polgár—Basatanya, Grab 37. Mann von ungefähr 40 Jahren: 1 kuplerner Pfriemen, 1 Steinbeil, 1 Silexmesser, 4 Pfeilspitzen aus Obsidian, 3 Gefässe, die Knochen eines zerstückelten Tieres. Polgár—Basatanya, Grab 105. Mann von ungefähr 35 Jahren: 1 kupfernes Messer, 1 kupferner Pfriemen, 2 Silexmesser, 2 Nuklei, 1 Schleifstein, 2 Hauzahn — Schmucke, Fabre, 4 Gefässe, Knochen eines zerstückelten Schafes. Fényeslitke, Grab 45. (Das Skelett ist vermodert, das Grab wurde aufgewühlt): 1 kupfernes Flachbeil, 1 kupfernes Messer, 1 Silexmesser, 1 Klingenkratzer, 3 (?) Gefässe. Diese Fälle überzeugen uns auch darüber, dass der in der Nähe von Magyarhomorog freigelegte Fund von Mezősas trotz seinen ausserordentlichen Reichtum an kupfernen Geräten (1 kupferne Kreuzschneidige Doppelaxt, 1 kupfernes Flachbeil, 1 kupferner Meissel, 1 kupferner Pfriemen, 1 kupferner Armring, 1 Steinbeil) dem Eintrag des Inventesbuches entsprechend wirklich aus Grab stammen konnte. Im Falle der Frauengräber konnten wir schon nicht eine ähnliche Beobachtung tun. Zwar weisen die Gräber mit Goldfunden sowohl in Magyarhomorog als auch in anderen Gräberfeldern im allgemeinen eine grössere Zahl von Gefässen auf (Gräber XXXVI. oder XXXIV., LIV. LIX. von Magyarhomorog; 31. von Bodrogkeresztúr; 4, von Pusztaistvánháza; 15, von Fényeslitke), es gibt aber unter ihnen auch solche, die über kaum einige Gefässe verfügen (Gräber XXXVII. von Magyarhomorog; 27, von Bodrogkeresztúr; 16, von Jászladány; 9, von Szerencs). Das Gräberfeld von Magyarhomorog passt letzten Endes auf Grund seiner Funde und der beobachteten Erscheinungen in den Kreis der Bodrogkereszturer Kultur hinein. Man kannt rotzdem beobachten, dass die ihre Leichen hier begrabende Gemeinschaft hinsichtlich auf einige Details des Bestattungsritus manche eingenartige Züge hatte. So ist z. B. die strenge Einhaltung der О —W Orientierung, das Reichtum an metallenen und steinernen Beigaben, die grössere Zahl der Gefässe usw. bezeichnend. Aber wenn man die grösseren Gräberfelder miteinander vergleicht, findet man bei jedem eine Eigenart, durch die es sich von den anderen unterscheidet, trotzdem, dass die Bodrogkereszturer Kultur hinsichtlich des Fundmaterials von ziemlich einheitlichem Anschein ist. So ist z. B. in Jászladány die wenige Gefässbeigabe, in Polgár—Basatanya die herrschende W — О Orientierung, 22