A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1964-65. 2. (Szeged, 1966)

Patay, Pál: Vorläufiger Bericht der Ausgrabung des kupferzeitlichen Gräberfeldes von Magyarhomorog

<las reichste Grab dieses Gräberfeldes war, doch geschliffene Steinbeile mit Stiel­loch kennen wir bereits mehrere, von ihnen stammen aber nur die beiden Exemplare von Polgár-Basatanya aus authentisch freigelegten ungestörten Gräbern. Die Form des Beiles aus dem Grab LXVI. von Magyarhomorog ist, wenn auch nicht vollkommen, aber im Grunde genommen das, was wir zum ersten Male im Grab 11. non Konyár kennengelernt haben. Zu diesem Typ gehören die meisten Exemplare, die zur Bodrogkereszturer Kultur zu rechnen sind, so auch die Steinbeile aus dem Grab 37. von Polgár-Basatanya, aus Grab 1. von Magyarhomorog-Mogyo­róstanya (nebst einer kupfernen Axt), das Exemplar aus dem Friedhof von Gyula­Sándorhegy und das Steinbeil von Világos, welches nebst eine kupferne Axt mit run­dem Querschnitt gefunden wurde. Zu diesem Typ gehört gewissermassen auch das Beil aus dem Grab LXIV. von Magyarhomorog, obwohl seine Form von oben gese­hen nicht ganz fünfeckig ist, seine Seiten sind abgerundeter. Da man diesen Typ bisher in keinem anderen Milieu fand und auch seine zerstreut vorkommenden Exemplare vom Verbreitungsgebiet der Bodrogkereszturer Kultur stammen (Hernádnémeti, Csökmő, Kungyalu — alle im Ungarischen Nationalmuseum —, müssen wir in ihm den charakteristischen Typ der Geräte dieser Kultur erkennen. Wir können noch erwähnen, dass es in den Gräberfeldern der Bodrogkeresztu­rer Kultur auch Steinbeile von anderen Typen gibt, nur ist ihre Zahl viel geringer als die der obigen. So wurde das Gegenstück des beim Stielloch profilierten im übrigen aber walzenförmigen Beiles welches aus dem Grab 129. von Polgár-Basatanya ans Tageslicht gebracht wurde, in Fényeslitke vor den Ausgrabungen gefunden. Das Beil aus dem Grab 7. von Hajdúszoboszló ist, was seinen Typ anbetrifft, alleinig im Formschatz der Bodrogkereszturer Kultur. Die Keulen und die Steinbeile waren bisher ausschliesslich nur neben Skeletten, die auf der rechten Seite lagen, zu finden. In den unaufgewühlten Gräbern, die als authentisch betrachtet werden können, fehlte bei ihnen nie das Silexmesser, es kom­men aber in demselben Grabe die Pfeilspitze (Gräber 1. und 7. von Hajdúszoboszló; 37. von Polgár-Basatanya; LXVI. von Magyarhomorog) oder kupferne Geräte (Gräber 1. von Hajdúszoboszló; 37., 129. von Polgár-Basatanya; LXIV. von Ma­gyarhomorog) oft vor. Das Beil des Grabes LXVI. von Magyarhomorog ist aus schön geädertem steinernem Rohstoff verfertigt, sie wirkt ästhetisch schön. Auch das Exemplar aus dem Grabe LXIV. wurde nicht aus dem allgemein verwendetem Gestein gemacht. Auch die dicht gefleckte Farbe der Keule aus dem Grab 1. von Hajdúszoboszló ist sonderbar und wohlgefällig. Bekanntlich ist auch das Beil aus dem Grab 11. von Konyár nicht aus alltäglichen Material sondern aus Marmor. Von dem letzteren warf schon Sőregi die Möglichkeit auf, dass es ein liturgisches Gerät oder ein Schmuckstück gewesen sein konnte. Wenn wir in Rücksicht nehmen, dass die oben erwähnten Beile aus besonderem Material verfertigt worden sind (das marmorne Beil ist zum Gebrauch untauglich), dürfen wir diese Meinung nicht verwerfen, und es ist möglich, dass wir in diesen Beigaben nicht so sehr das Werkzeug, sondern vielmehr ein Zeichen der Macht oder ein Mittel der Unterscheidung ahnen dürfen. Die kupferne Axt aus dem Grabe XLVI. von Magyarhomorog haben wir schon erwähnt und bewertet. In diesem Grab befand sich aber nicht nur dieses einziges kup­fernes Gerät. Es enthielt auch einen 14,7 cm langen kupfernen Pfriemen und eine kürzere — 7,4 cm lange — kupferne Nadel. Zwar sind beide Geräte Stichwerkzeuge, ich habe trotzdem den Eindruck, dass sie sich nicht nur durch ihre Grösse, sondern auch durch ihre Funktion unterscheiden, es handelt sich also um zwei verschiedene Geräte. Wenn wir nämlich die Funde anderer Gräberfelder untersuchen, finden wir ebenfalls 2 A Móra F. Múzeum évkönyve II. 17

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