A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1964-65. 2. (Szeged, 1966)

Dienes, István: Über neuere Ergebnisse und Aufgaben unserer archäologischen Erforschung der Landnahmezeit

Ergreifen der Forschungen auf sowjetischem Gebiet in der Urheimat der Ungarn und auf seinen ehemaligen Wohngebieten usw. Bezüglich der Bearbeitungen ist vor allem die detailierte Veröffentlichung des Materials der Landnahme-und der Arpaden­zeit zu erwünschen; dann die gemeinsame kartographische Aufnahme der Fried­höfe und der frühen Ansiedlungen. Wir müssen danach trachten, dass die histori­schen Folgerungen immer deutlich und gut fundiert seien, damit Irrtümer in der historischen Fachliteratur nicht heimisch werden sollen, um dann als Grundlagen zu einer ganzen Kette von neueren irrtümlichen Folgerungen zu dienen. (Die Land­schaft an der oberen Theiss wird z. B. in unseren Geschichtsbüchern wegen ihres reichen Denkmälermaterials als das erste Siedlungsgebiet der landnehmenden Un­garn bezeichnet, und es gibt auch eine solche Ansicht, dass diese Gegend das Wohn­gebiet der Vornehmen der Ungarn gewesen wäre ; es gibt auch heute noch viele, die annehmen, dass die Friedhöfe des gemeinen Volkes von Kérpuszta und Halimba ausschliesslich slawische Friedhöfe gewesen seien, und deswegen voraussetzen, dass die Siedlungen der Slawen grösser gewesen seien, während die Ungarn in derselben Zeit in kleinen Gruppen gelebt haben sollen, weil das Niveau der Produktionskräfte die Ausbildung von grösseren Gemeinschaften nicht ermöglicht habe usw.). Es ist also sehr wichtig, die archäologischen Daten historisch richtig einzuschätzen, wozu wir ja eine immer grössere Hilfe in den erscheinenden Bänden der historischen Geo­graphie der Arpadenzeit bekommen {Györffy) ; weiter sollen auch auf historische und wirtschaftliche Vorgänge Folgerungen gezogen werden, d. h. wir sollen auch solche Forschungen vornehmen, mit deren Hilfe wir auch zu der Lösung der prinzipiellen Probleme dieser Periode beitragen können. István Dienes 111

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