A MÓra Ferenc Muzeum Evkönyve 1964-65. 1. (Szeged, 1966)

Gazdapusztai, Gyula: Das präskythische Grab von Doboz

kisch-hallstättischen Kultur einzureihen und sie ist mit der Reinecke HC Periode­datierbar. 15 Das Fundmaterial dieses thrakiseh-hallstättischen Kreises ist auf dem Gebiet der Moldauischen SSR in weitem Kreise verbreitet, von woher das Material meh­rerer Siedlungen gute Seitenstücke zu den Dobozer Funden liefert. 16 Diese auf weiten Gebieten verbreitete Kultur erreichte nach unserem heutigen Wissen nach Osten hin die Randgebiete des Kaukasus, sie ist — wie schon erwähnt — auch in der Moldauischen SSR vorhanden, aber sie ist auch auf dem Gebiet Rumä­niens und Bulgariens anzutreffen. Auch wenn wir die früher entwickelte Ansicht F. Hancars nicht teilen, nach welcher diese Kultur einen ein einheitliches Ethnikum deckenden sog. ost-hallstättischen Kreis bedeuten soll, 17 so viel lässt sich dennoch feststellen, dass ihr Anfang mit dem Reinecke HB fixierbar ist (in der Moldau und in Ost-Rumänien wird sie durch die Noa-Kultur abgelöst) 18 und dass sie sich am Ende von HC oder am Anfang von HD in den durch die skythische Einwande­rung verursachten Völkerbewegungen auflöst. Und auf den angegebenen Gebieten bedeutet diese Kultur auch das primäre Vorkommen des Eisens. Es scheint also nicht ausgeschlossen zu sein, dass die Bewohner der östlichen Hälfte des Karpaten­beckens auf dem Wege der Berührungen mit dem thrakiseh-hallstättischen Kreis mit dem Gebrauch des Eisens bekannt geworden sind. Diese Auffassung wider­spricht nicht der Ansicht der oben angeführten Verfasser über die ost-westliche Richtung der Verbreitung des Eisens, die Einbeziehung des thrakiseh-hallstättischen Kreises würde sogar die bezüglichen Ausführungen von meistens theoretischem Charakter geradezu mit einem Fundmaterial unterstützen. Wir müssen aber zugleich bemerken, dass die Friedhöfe der thrakiseh-hallstättischen Kultur im Gros Brand­gräber enthalten (mit Urnen und mit gestreuter Asche), 19 während das Dobozer Grab ein gestrecktes Skelett enthielt. Auf Grund des publizierten Fundmaterials ist uns ein von diesem abweichender Brauch aus den gestreckte Skelette enthaltenden Hügelgräbern, die bei Gogosu in Rumänien aufgedeckt wurden, bekannt. Aus den hier aufgedecketen XXII. Tumuli sind danneben den gestreckten Skeletten Schale, eisernes Messer und eiserne Beile, also analog wie in unseren Dobozer Funden zum Vorschein gekommen. 20 Die Fundstücke dieses Grabes lassen sich auf das Ende der präskythischen Periode datieren. Ohne unsere durch diesen einzigen Grabfund gegebenen Möglichkeiten zu überschreiten wollen wir in bezug auf das Fundmaterial der präskythischen Zeiten auf die neueren Feststellungen der ungarischen Forschung aufmerksam machen. Nach diesen ist auf unserem Alföld mit dem Vorhandensein von kraftvollen Gruppen von lokaler Zusammensetzung zu rechnen, die auch die Skythenzeit noch erleben und mehrere von unseren Gegenstandstypen für die Urbil­der dieser Formen angesehen werden können 21 . Mit Rücksicht auf diesen Umstand und auf den gemischten Ritus in unseren Friedhöfen aus der Skythenzeit (z. B. Szentes-Vekerzug, 22 Hódmezővásárhely-Kishomok 23 ) kann der Brauch des Ske­15 Horedt, K., SCIV XV. 2 (1964), 202—203. 16 Мелюкова, А. И., МИА 64. (M. 1958)., 51—76. 17 Hancar, F., Hallstatt und der Ostraum, Sbornik G. Kazarowa I. (Sofia, 1950), 267—270. 18 Мелюкова, А. И., МИА 96. (M. 1961), 34—52. lä Мелюкова, А. И., МИА 64. (М. 1958.), 63—72, рис. 21., 1—4. 20 Berciu, D. — Cornea, Е. Materialie ci Cercetari Archeologice II (Bucuresti, 1956), 419 und Abb. 147:1. 21 Trogmayer, О., SzMFMÉK, 1962 (Sz. 1963), 143—172. 22 Párducz, M., A АН 2 (1952), 143—172, die weitere Literatur s. dort. 23 Ds. Dolg. 1940, 79—99. 63

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