A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1963 (Szeged, 1963)

Trogmayer, Ottó: Funde fon Csóka–Koppánypart

Die fragliche Gefässform und ihre Varianten finden wir sehr häufig auch in dem Denkmälermaterial der Dubovác-Gruppe. 73 Die chronologische Lage der Csorva­Gruppe und der Dubovác-Gruppe zueinander ist noch nicht geklärt. Nach M. Gara­sanin soll die Gruppe von Dubovác—Zuto—Brdo zum Teil gleichalt sein wie die Vattina-Gruppe, somit ist sie also älter als die gut datierbare Csorva-Gruppe. Die Urnen von Gáva-Charakter sind auf den übrigen Fundstätten gleichalt wie die Csorvaer oder jünger als diese. Hiernach hat es den Anschein, dass man das älteste Vorkommen der fraglichen Gefässform hier antreffen kann, hier wird sie sich ausgebildet haben, und es lässt sich vielleicht annehmen, dass auch ihre spätere Expansion von hier ausging. Dass die Hügelgräberkultur hierher in mehreren Wellen hereinströmte, scheint auf Grund der bisherigen Funde erwiesen zu sein. Die Denkmäler der jüngsten Welle treten in dem Csorvaer Friedhof auf und diese bilden auf dem Südalföld die eigen­artige Erscheinungsform der Kultur der Periode B. V. heraus. In dem jetzigen Ab­schnitt unserer Forschung ist die Weiterentwicklung der Hügelgräberkultur in Trans­danubien (Pannonién) bzw. das Problem der einzelnen Horizonte dieser Kultur noch nicht entschieden. Aus der Vojvodina sind uns nur ganz wenige Denkmäler dieser Periode bekannt. Ausser dem hier publizierten Csókaer Fund können wir vielleicht auch den durch I. Foltiny publizierten Bronzefund von Csóka hierher einreihen. 74 Insofern wir die chronologischen Feststellungen von F. Kőszegi in bezug auf den Fund von Kurd annehmen, so sollte auch die Zeit der Bronzescheiben von Csóka mit ähnlichen Gegen­ständen des Kurder Fundes übereinstimmen. 75 Die sich auf Grund des Vorgebrachten bietenden wichtigsten Probleme können wir im Folgenden zusammenfassen: Heute ist es noch nicht geklärt, was die Einwirkung der von Nordwesten her einströmenden Hügelgräber-Gruppen auf das Ethnikum der lokalen autochtonen Kulturen der Vojvodina gewesen sein mag. Problematisch ist auch die innere chrono­logische Lage der Dubovác-Gruppe. Ähnliche, wie die charakteristischen Idole von Dubovác, erscheinen auch in Süd­Griechenland. 76 Es ist noch nicht geklärt, ob diese Erscheinung mit der Expansion der durch die Dubovác-Gruppe ausgebildeten Kultur, für die die Urnen vom „Villanova"­Typ besonders kennzeichnend sind, in Zusammenhang steht, auf welche Periode diese Wanderung angesetzt werden soll und mit welchem historischen Geschehnis sie ver­knüpft werden kann. Es fragt sich nun weiter, ob sich die Bewegung der Urnengräberkultur, auf die von Kőszegi aufmerksam gemacht wurde, ihre Einwirkung auf den Gebieten des Alföld fühlen Hess und ob die hier erscheinenden Váler Gefässtypen als Ergebnisse der lokalen Entwicklung aufzufassen seien. Die Lösung obiger Probleme erfordert die intensivere Erforschung der Denk­mäler der behandelten Periode. Das Material des Friedhofes von Csórva lässt uns vermuten, dass sich hier eine lokale Gruppe in der Periode В V. schon ausgebildet habe, in der wir sehr viele autochtone Elemente finden, zu welchen auch die Gegenstände vom frühen Hügel­gräber-Charakter hinzugerechnet werden können. 73 Vgl. Merhart а. а. O. 74 S. Foltiny: Ein Bronzefund von Csóka. MAG XC. 1960. 108—111. 75 Kőszegi F.: а. а. O. 1960. 76 M. V. Garasanin: Banat-Serbisches Donauland-Kerameikos. RVM 1952. 72. 59

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