A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1963 (Szeged, 1963)
Csalog József: Feuerbohrer und Bohrer in der Urzeit
an Ort und Stelle dennoch kontrolliert wurde, kamen mehrere Stücke eines charakteristischen Gefässes der Tisza—Kultur zum Vorschein, dann zwei steinerne Äxte, eine Ahle aus Knochen, desgleichen eine polierte, durchbohrte steineren Scheibe (Abb. 1—4, 6—8 auf Taf. I.). Über die Ethnologie des Körös—Volkes, der Bauernkultur zugeschrieben wird, und über die in umfassendem Sinne genommene Chronologie dieser Gruppe will der Verfasser nach Abschluss der diesjhrigen Ausgrabungen von Ilonapart ausführlich berichten. Tabellarisch wird vom Verfasser das keramische Material zusammengestellt, das in den Ausgrabungen von Tűzköves zum Vorschein kam. Hier wurden die Gruben der niedergebrannten Siedlung mit Ruinenmaterial gefüllt, das verschiedenartige keramische Typen enthält, somit die Verbindungen der damaligen Bevölkerung mit Leuten aus anderen Gruppen bezeugt. Im zweiten Teil dieser Arbeit wird vom Verfasser auf Grund der Untersuchung der auf dem Rand der geschliffenen Steinscheibe befindlichen Einschnitte, der Abnutzungsspuren und des Bohrloches festgestellt, dass der Fund keineswegs Bestandteil einer Keule gewesen sein kann, dann wird auf Grund von entsprechenden Analogen jene Bohr Vorrichtung rekonstruiert, auf der diese Steinscheibe von 32 dkg die Rolle des Schwungrades hat spielen können (vgl. Abb. 1. auf Taf. IV.). Das Festbinden des Schwungrades wird teils mit südseeischen Entsprechungen verglichen, teils mit einem aus Kom. Vas stammenden Exemplar, das is Ungarn am Anfang dieses Jahrhundertst noch öfter als Bürstenbohrer verwendet wurde (vgl. Taf. II, 5). In Zusammenhang mit den nordamerikanischen Feuerbohrern wird im Anschluss an I. Pfeiffer auf jene Daten Bezug genommen, nach welchen der Drillbohrer in Amerika in den Zeiten vor Kolumbus noch unbekannt war. Mit Rücksicht auf die von Bürstenbindern und Goldschmieden in Ungarn auch heute noch verwendeten Bohrer, dann auf balkanische und asiatische Daten ist wohl anzunehmen, dass der Drillbohrer erst mit den Kolonisten nach Amerika gelangte und dass sie in ganz Eurasien schon bedeutend früher, schon in der Vorzeit in mehreren Formenvarianten bekannt war. Die platten, polierten, durchbohrten Steinkugeln, die sowohl in Lengyel als auch in Csóka vorkommen, werden nach der Auffassung des Vefassers wohl gleichfalls nicht Keulenköpfe gewesen sein. Ein Teil der Examplare von Lengyel wurde gar nicht aus Stein, sondern aus ausgebranntem Ton hergestellt, von Schlägen herrührende Beschädigungen waren auf ihren Seiten nicht zu entdecken, ihr Bohrloch ist zur Befestigung eines zum Schlag geeigneten Stieles zu gering, hingegen ist es für einen Feuerbohrer oder Bohrer schon genügend. Es wird vom Verf. ein zylinderförmiges, offenbar nach dem Muster eines hölzernen Stückes hergestelltes, schmuckes tönernes Exemplar von Kökénydomb gezeigt und auch ein glattes tönernes Schwungrad mit abgerundeter Kante von Szegvár—Tűzköves. /. Csalog 2 s 19