A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1960-1962 (Szeged, 1962)
Csongor, Győző: Zönologische Beziheungen zwischen Aquatile Rhynchoten und Sumpfpflanzen in der lebenden Tisza und in toten Armen von Szolnok bis Csongrád
Eine auffallend grosse Artenzahl (14 Arten) findet sich in den Erdgruben und dies ist um so bemerkenswerter, als dies die neuesten Fundorte sind und als solche auf dem Wellenraum, im Frührjahrswetter mit dem lebenden Wasser, der Tisza, die innigsten Verbindungen aufweisen. Natürlich darf auch das Flugvermögen der Wasserwanzen nicht ausser acht gelassen werden! Interressant ist die Fauna dieser „modernsten" Biotope, der Bombentrichter, deren Mitglieder identisch mit denen der nahen Erdgruben sind, und die Zahl der hier gefundenen 7 Arten kommt auch in dem Grössenunterschied zwischen den beiden Biotopen zum Ausdruck. Sehen wir uns nun die Vorkommensverhältnisse der einzelnen Arten in den verschiedenen Pflanzen-Assoziationen an: Gerris lacustris: Ist in allen Assoziationen heimisch. Gerris paludum: In den toten Armen mit grosser offener Wasserfläche, in Erdgruben und in der lebenden Tisza überall nachweisbar. (Die Ursache hierfür dürfte teils sein, dass diese Art mit ihrem grösseren Körperformat und ihrer schnellen Bewegung in dem mit Vegetation bestandenen Wasser nicht recht zur Geltung kommen kann.) Microvelia schneiden: In allen Assoziationen zuhause, ausgenommen die breitblättrigen, auf dem Wasser schwimmenden Tang-Assoziationen (z. B. NupharetoCastalietum), wo sie anscheinend der Konkurrenz mit den schneller beweglichen, ähnlich räuberische Lebensweise führenden Mesovelien unterliegen. (Ein Beispiel hierfür ist der Tote Arm bei Tiszaug, wo in der für weite Gewässer charakteristischen reinen Assoziation von Trapa natans nur Mesovelien leben, während in Ufernähe die Microvelien ihre Rolle übernehmen.) Mesovelia furcata: Für sie gilt das gleiche wie für die Microvelien, nur in umgekehrtem Sinne. Auffallend ist ihr Fehlen in den schwebenden bzw. submersen Assoziationen (z. B. My r iop hy lie to-Po tarne tum), wo ihre Rolle eine untergeordnete gegenüber der Microvelien ist. Hebrus ruficeps und Hebrus pusillus: Für sie gilt das gleiche wie für die Microvelien. Corixa punctata und Corixa af finis: Sozusagen in allen Pflanzenassoziationen heimisch, wo reichlich submerse Wassergräser und reichlich Detritus vorhanden sind, daher wird ihr auffallendes Fehlen aus offeneren, von schwimmenden Pflanzen (Nuphareto-Castalietum) gebildeten Assoziationen verständlich. Sigara und Cymatia Arten: Sie sind sozusagen in sämtlichen wasserbedeckten Gebieten anzutreffen, wo sie einmal durch diese, ein andermal durch jene Art vertreten sind. Ihre höchste Artenzahld erreichen sie in den Wassergras-Assoziationen. [Als interressantes Moment ist hier zu erwähnen, dass sie auch in der oberen Strecke der lebenden Tisza vorkommen, z. B. bei Tiszabecs, wo an Kieseln und Steinen haftend oder zwischen diesen Wasserpflanzen — Najas minor, Myriophyllum, bzw. С h ara- Arten — leben. Hier sei bemerkt, dass T. Jaczewski (Extrait des Archives d'Hydrobiologie et d'Ichtyologie, T. IX. 1935. p. 1—78) in Polen aus neben der Ostsee gelegenen Sümpfen zwei Corixida-Assoziationen nachwies: a) eine Sigara striata-Assoziation, die für Wässer mit schwächer entwickelter Vegetation bezeichnend ist und b) eine Sigara distincta limitata — semistriata — Assoziation, die eher in stärker bewachsenen Gewässern heimisch ist. In dem meinerseits untersuchten Gebiet hatte lediglich Sigara falleni dominanten Charakter, und auch diese war nur an einer einzigen Stelle feststellbar!] Micronecta meridionalis : In Erdgruben und mit Rohr bewachsenen Toten Armen gemein, stellenweise massenhaft. 15* 227