A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1960-1962 (Szeged, 1962)
Bálint Alajos: Kirche und Wohngebäude in mittelalterlichen Nyársapát
8. Als Rohstein beim Kirchbau und bei den Wohnhäusern wurde der sog. Wiesenkalkstein verwendet, dessen Grube von uns gleichfalls aufgefunden wurde. Sie befand sich in der Nähe der Wirtschaftsgebäude der heutigen Produktionsgenossenschaft, südlich von dem untergegangenen Dorf, in einer Entfernung von nahezu 450 m. Von Georg Mócsy wurde die Stelle des Dorfes auf einer von ihm verfertigten handschriftlichen Karte 1798 als „lapicidina" bezeichnet mit der Bemerkung, dass man aus den Schichten des dortigen Bodens ein solches Rohmaterial herausgraben kann, das zum Kalktünchen der Häuser geeignet sei. Diese dünne Farbenschicht zieht sich über die Wiesenkalksteine dahin. 9. In unserer vorläufigen Mitteilung wollen wir die Funde nur in Photos und Zeichnungen vorführen. In dem zum Vorschein gekommenen Fundmaterial gibt es nur ganz wenig Streumaterial, die meisten Fundstücke wurden von dem Fussbodenniveau der Häuser des niedergebrannten Dorfes eingesammelt. 10. Die ältesten Münzen, die aus den bisher aufgedeckten Häusern des Dorfes zum Vorschein gekommen sind, sind die Denare Mathias I. (1458—90), das jüngste Stück der Silbergroschen Ferdinand III. (1625—47). Es gibt einige urkundliche Daten darüber, dass die Feldmark von Nyársapát 1658 schon von Bewohnern von Nagykőrös gepachtet wurde, und es 1690 als zugrunde gegangenes Dorf in Evidenz gehalten wurde. In einem Grab fanden wir eine Münze Sigmunds (1387—1437). Hieraus kann wohl darauf geschlossen werden, dass die Blütezeit des Dorfes seit der zweiten Hälfte des XV. Jahrhunderts gerechnet werden kann und es infolge der Verwüstungen der Türken mit dem Erdboden Gleich gemacht wurde. A. Bálint g* 115