A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1958-1959 (Szeged, 1960)
Juhász Antal: Schiffmühlen auf der Theiss in Szeged
zeli Marosban őröltek. Mindezekből kiderül, hogy a szegedi vízimalmok eltűnése nem •egyetlen, de első és legfontosabb okának a termelő eszközök fejlődését, a gőzmalmok mindent elsöprő versenyét kell tartanunk. Juhász Antal SCHIFFMÜHLEN AUF DER THEISS IN SZEGED Der Bau von Schiffmühlen und das Schiffmüllerhandwerk war in Szeged ein traditioneller Gewerbezweig, dessen Anfänge auf mehrere Jahrhunderte zurückgehen. Der Verfasser macht uns vor allem mit der Geschichte der Schiffmühlen bekannt. Den ersten zuverlässigen Beleg für Schriffmühien in Szeged besitzen wir aus dem Jahre 1721: damals mahlten 14 Mühlen auf der Theiss. Der Bau von Schiffmühlen das Handwerk entwickelte sich in der zweiten Hälfte des XVIII. Jahrhunderts in raschem Tempo. Am Ende des Jahrhunderts stieg die Zahl der Schriffmühien in Szeged auf 71, 1859 sogar auf 90. Auf den superplacc genannten Schiffbaustellen am Theissufer wurde auch für den Bedarf anderer Landesteile gearbeitet, weil nirgends im Lande so feste und ansehnliche Schiffmühlen gebaut wurden, wie von den hiesigen super genannten Schiff- und Mühlenbauern. Auf dem Bug waren sie mit einer charakteristischen Schnitzerei geziert (bőgős orrtőke). Seit den sechziger Jahren des vorigen Jahrhunderts wurden sie durch die Dampfmühlen aus dem Getreidemahlen immer mehr zurückgedrängt. In der Niederstadt (Alsóváros) konnten sich die Schiffmühlen mit dem Paprikamahlen noch am längsten erhalten, in der Oberstadt (Felsőváros) richteten sie sich in den letzten Zeiten zum Schroten von Mais und zum Mahlen von verschiedenen Gewürzarten (Pfeffer und Zimmet) ein. In der Zeit der Jahrhundertwende sank ihre Zahl schon auf 10. Die letzte Schiffmühle verschwand in den letzten Jahren des ersten Weltkrieges von der Szegeder Theiss. Über die Konstruktion der alten Szegeder Schriffmühien sind wir durch ein aus dem Jahre 1863 stammendes, im Szegeder Museum aufbewahrtes Modell unterrichtet. Diese Mühlen wurden an geeigneten Stellen im Fluss verankert. Die Mühle bestand aus zwei Schiffkörpern: aus dem Wohnschiff und aus dem Lagerschiff, auf diesen ruhte die Achse des Mühlrades. Alle Bestandteile der Schiffmühlen wurden aus Hartholz, meistens aus Eichenholz gebaut. Die alten Szegeder Schiffsmühlen arbeiteten mit einer sehr primitiven Technik. Der Müller hat das Getreide vor dem Mahlen mit Wasser besprengt, dann schüttete er es in den Trichter, von wo das Korn zwischen die Mahlsteine geriet. Ein mit zwei Steinpaaren arbeitende Schiffmühle konnte täglich mit dem Mahlen von ungefähr 11 q Getreide fertig werden. Nach unseren Nachforschungen waren in Szeged auf ein Walzwerk umgearbeitete Schiffmühlen, wie anderswo, z. B. auf der Donau in Baja, Úszód, Dunaföldvár usw. nicht in Betrieb. Die Schiffmüller mahlten für Naturalabgaben im Mahlgut. In älteren Zeiten als die Besitzer von Schiffmühlen nicht zugleich die Müller waren, bestand das Einkommen der letzteren aus einem Drittel der Naturalabgaben. Mit dem Schiffmüllerhandwerk war eine charakteristische Hausindustrie der Oberstadt eng verknüpft und die war das Brotbacken. Die Backfrauen waren nämlich gewöhnlich die Ehefrauen der Schiffmüller. Es ist öfter vorgekommen, dass das zu mahlende Getreide für die Schiffmüller durch die csúvár genannten Fuhrleute zusammengetragen wurde. Das Schiffmüllerhandwerk stand in Szeged immer ausserhalb der Zechen, es war also in seinen Wurzeln und in seinem Charakter immer eine volksmässige Beschäftigung. Zuletzt fasst der Verfasser das überlieferte Material an Bräuchen bei den Schiffmüllern zusammen. Antal Juhász 141