A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1957 (Szeged, 1957)

Párducz, Mihály: Der Spätsarmatische Friedhof von Törökkanizsa (Novi Kneževac)

Umstand, dass man auf dem schon umgewühlten, zum Teil geackerten und gedüngten Gelände auf Schritt und Tritt menschliche Knochen und Gefäss­scherben erblicken kann. Infolge der Erdarbeit hat sich ausserdem die Ober­fläche des ganzen Geländes verändert, deswegen vermochte ich die ursprüng­liche Tiefe der Gräber und auch ihre Lokalisierung auf dem Terrain nur annähernd zu bestimmen. 50 m westlich von dem neben den Wirtschaftsgebäuden gebohrten artesi­schen Brunnen untersuchte ich das erste Grab auf, in welchem ich auf dem Halse eines Kinderskelettes einen bronzenen Ring fand. Von diesem etwas, weiter westlich folgte das zweite (Frauen) Grab. Das Skelett habe ich voll­kommen unversehrt gefunden. Neben dem Skelett fand ich zwei bronzene Ohrringe, eine grössere und eine kleinere Fibel, dann eine Bronzeschnalle, Spinnwirtel und um die Handgelenke und Fussknöchel herum beiläufig 300 Stein-, Glas- und Muschelperlen. An den Füssen des nach N gerichteteten Skeletts lag eine antike Schale. Aus dem dritten Grab, das schon umgewühlt, war, kam nur eine antike Schale zum Vorschein. In Grab 4 gab es: eine kleine Bronzefibel, einen Spinnwirtel, Glasperlen, einen bronzenen Ohrring in mehre­ren Bruchstücken (bei dem rechten Ohr), Bruchstück einer Eisenschnalle (von der rechten Hüfte), am Ende der Füsse Eisenstücke, weiter ein unver­sehrtes antikes Gefäss und eines in Bruchstücken. In Grab 5, ungefähr 100 m weiter westlich, fand ich neben dem nach Osten gerichteten Skelett nur einen bronzenen Haarring. Den Schädel habe ich mitgebracht. Aus Grab 6, kamen Bruchstücke eines eisernen Schwertes, von der linken Hüfte zwei bronzene Schnallen und Riemenenden, bei den Füssen ein brüchiges antikes Gefäss zum Vorschein. In den Gräbern 7, 8 und 9 gab es ausser antiken Gefässen nichts anderes. Aus dem 10. — gestörten Grab — konnte ich einige Perlen und die Hälfte eines bronzenen Knopfes retten.« Im folgenden bringen wir zuerst die Beschreibung des Materials der anlässlich. der Probegrabung untersuchten Gräber, weiter die Beschreibung der spätsarmati­schen Streufunde dieses Fundortes. Grab. 1. Bronzener Torques mit einem birnenförmigen Verschlussteil (Taf­XX. 7.). Bei den Enden mit Haken bzw. durchlochter Scheibe hat der Torques einen viereckigen Durchschnitt und auf seiner oberen Fläche ist eingepunktes, kreisför­miges Ornament sichtbar. Der Querschnitt des Drahtes ist übrigens rund. Dm.:: 14.8 X 15.2 cm. Grab. 2. 1. Armring aus Bronzedraht von rundem Querschnitt (Taf. XXII. 10.), mit drei symmetrisch angebrachten nodus-artigen Kügelchen verziert. Beide schei­benförmig gehämmerten Enden sind flach und in der Mitte durchloch; Dm.: 5.3 ^ X 6-2 cm. Die Eintragung des Inventar bezeichnet diesen Armring als »ein Paar bronzene Ohrringe«. An welchem Teil des Skeletts er zum Vorschein kam, wiessen wir in Ermangelung von Aufzeichnungen nicht. 2. Ovale Schnalle aus Bronzedraht von quadratischem Querschnitt (Taf. XXII. 11.). Der Dorn ist an beiden Enden gegliedert. 3. Grauer Spinnwirtel aus dem unteren Teil eines auf der Töpferscheibe verfertigten Gefässes (Taf. XXIV. 6.). 4. An den Handgelenken und den Fussknö­cheln ungefähr 300 Stück Perlen. Folgende Perlen fanden sich im Grab (ob sie bei den Fussknöcheln oder den Handgelenken zum Vorschein kamen Hess sich nicht, feststellen) 25 kubooktaeder-förmige blaue Glasperlen (Taf. XXII. 12.); fünf Kalzium­und 96 Stück Korallperlen (Taf. XXIII. 3.); fünf prismatische und 138 kubooktaeder­Э4

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