A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1957 (Szeged, 1957)

Trogmayer Ottó: Ausgrabung auf Tápé-Lebő

schein gekommene, aber genau nicht bestimmbare Linie. Die östliche Abschluss­wand reichte unter die Profilwand hinunter (Abb. 3/b). Die in dem Profil verfertigten Schnitte beweisen, dass es unterhalb des Hauses, drei ineinander gegrabene Gruben gab, die sowohl auf der westlichen als auch auf der östlichen Seite über die Grenzen des Profils hinüberreichten (Abb. 3/b). Die unterste Grube war 270 cm tief, die mittlere 175 cm, die obere 120 cm. Aus den Schnitten kam keramisches Material nicht hervor. Das Material des Profils »B« auf den Photographien wie folgt: Bereich des ersten Spatenstiches: Taf. VII; XII, 3. Bereich des zweiten Spatenstiches: Taf. VIII; XII, 1. Bereich des dritten Spatenstiches: Taf. IX; XV, 7, 12, 14. Bereich des vierten Spatenstiches: Taf. VII, 17; X; XV, 3. Bereich des fünften Spatenstiches: Taf. XI; XIII, 4, 12; XV, 9. Streufunde: Gefässe: Taf. XV, 10. 16; weiter eine aus Fischbein polierte, sehr fein bearbeitete Nadel mit Öhr (Taf. VI, 6), eine knöcherne Pfeilspitze (Taf. VI, 11) und das Bruchstück eines aus Geweih verfertigten spitzig zugeschliffenen, auf dem Ende durchbohrten Gerätes (Taf. VI, 11). Von solchen Geräten hat M. Gábori aus­führlich geschrieben. 13 Unser Fundstück ist bezüglich der Chronologie dieses Typs wichtig. Gábori weist auf Grund ausländischer Analogien darauf hin, dass Pfeil­spitzen von dieser Form im Laufe des Neolithikums schon im Gebrauch waren. Das Fundstück von Lebő bezeugt uns noch, dass die Fischerpfeilspitzen mit durchbohrtem Kopf von dem Menschen des Neolithikums des Karpathenbeckens gekannt und gebraucht wurden. Auf dem Siedluhgsplatz konnte keinerlei Schichtung festgestellt werden. Das Material sammelten wir deswegen spatenstichweise ein, um zu seiner Sonderung eine Grundlage zu haben, bezw. das Nacheinander des Vorkommens einhalten zu können. Auf Grund des keramischen Materials konnten wir die Denkmäler mehrerer Kulturen auf dem Siedlungsplatz absorden. Unter den auf dem Siedlungsplatz beobachteten Erscheinungen ist besonders der im Profil »B« gefundene mächtige Graben beachtenswert (Abb. 3/b), dessen nördliche Seite eine stiegenartige Ausbildung aufweist. Das Alter des Grabens lässt sich in die früheste Periode des Siedlungsplatzes, nämlich in die Zeit seiner Berührung mit der Körös-Kultur verlegen. Die während der Ausgrabung ausgeführten Untersuchungen können wir in folgenden Punkten zusammenfassen : 1. Der Siedlungsplatz von Lebő war langlebig, sein Alter dauerte vom Ende der Körös-Kultur bis zur frühen Kupferzeit. 2. Das Material von Lebő ist in seiner Eigenart eine lokale, speziell ausgebildet Form der Theiss-Kultur. Weitere zu dieser Gruppe gehörende Fundorte sind noch Hódmezővásárhely—Gorzsa, mit seinem derzeit noch unpublizierten Material, und Szegvár 1 —Tűzköves. 3. In der Ausbildung der Lebőer Gruppe haben Anteil die Körös-, die Banater, die ifllôflrkeramische und die Theiss-Kultur. 4. Die während der Ausgrabung aufgemachten zwei Profile sind nicht gleich­altrig, das Profil »B« ist älter. 5. Die zum, Vorschein gekommenen Fundstücke bezeugen die teilweise Gleich­altrigkeit der tóieftrkeramischen, der Banater und der Theiss-Kulturen. 6. Auf Grund des Fundmaterials kann angenommen werden, dass die Theiss­Kultúr, bezw. die Lebőer Gruppe in Berührung stand mit der Körös-Kultur. O. Trogmayer 60

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