A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1957 (Szeged, 1957)
Banner János: Was brachte Hódmezővásárhely der ungarischen Archäologie?
mit den Funden der benachbartan Länder verglichen hatten, war es uns möglich, eine Monographie über die Péceler Kultur zu schreiben. Den Ausgangspunkt von zwei vor kurzem erschienen grossen urzeitlichen Monographien bildeten teils die Ergebnisse der in der Gemarkung des Stadt ausgeführten Ausgrabungen und mit Hilfe dieser gelang es bestimmte, früher ungelöst gebliebene Probleme zu lösen. Jene wenigen Funde, die aus der Vucedol-Zóker Kultur zum Vorschein kamen, konnte nur bezüglich der Verbreitung dieser Kultur einige Daten liefern. Aus dem Fundmaterial einiger Fundorte liess sich feststellen, dass sich die Entwicklung der Bronzezeit — abgesehen von einer einzigen Gruppe lokalen Charakters — von der Bronzezeit des Marosgebietes nicht unterscheidet. Auf diesem Gebiet sind aber — schon wegen des landschaftlichen Charakters der Funde — noch grösser angelegte Forschungen notwendig. Grössere Ergebnisse zeitigte die Erforschung der frühen Eisenzeit. Nicht nur einen Siedlungsplatz, sondern auch einen Friedhof aus der skythischen Zeit haben wir aufgedeckt. In Zusammenhang mit der Bearbeitung dieses Materials lenkte sich die Aufmerksamkeit auf den grossen Friedhof aus der Umgegend von Szentes, der uns in den letzten Zeiten besonders durch die Ergebnisse neuerer Ausgrabungen — Wagenbestattung — die Lösung wichtiger „Probleme ermöglichte. Jenes Grab aus der späten Eisenzeit, das zu einem Friedhof mit skythischen Denkmälern gehörte, wäre vielleicht auch zur Lösung bestimmter Ubergangsprobleme geeignet gewesen, wenn es nicht auf einem mit Wein bepflanzten Terrain zum Vorschein gekommen wäre. Die Denkmäler dieser Periode kommen an mehreren Stellen innerhalb der Gemarkung der Stadt vor und zwar nicht nur in Friedhöfen, sondern auch auf Siedlungsplätzen und zwar nahe der Denkmäler der vorhergehenden Periode oder sogar auch auf denselben Stellen. Aus der historischen Zeit ist von grosser Bedeutung die Erforschung der sarmatisehen Denkmäler — es gibt mehrere Siedlungsplätze und einen einzigen Friedhof. Diese sind nicht nur deswegen bedeutungswoll, weil wir aus diesen die Siedlungsverhältnisse des Zeitalters kennenlernen können, sondern auch deswegen, weil diese Ausgrabungen den Ausgangspunkt bildeten zu einer dreibändigen Monographie, die aus der Feder von M. Párducz erschien. Der einzige Friedhof ermöglichte uns einen Einblick in die sozialen Verhältnisse der Sarmatenzeit. Aus der Völkerwanderungszeit haben die Ausgrabungen nicht vieles ans Tageslicht gefördert. Ein Friedhof bot aber Gelegenheit zur genauen Absonderung des gepidischen Denkmälermaterials dieses Gebietes. Awarische Denkmäler und ungarische Denkmäler aus der Zeit der ungarischen Landnahme gibt es zwar unzweifelhaft auf unserem Gebiet, aber die im Laufe unserer Ausgrabungen zum Vorschein gekommenen Denkmäler, die hierher gehören, sind im Vergleich zu den übrigen Zeitaltern nicht bedeutungsvoll, aber wegen ihren Beziehungen zu den slawischen Denkmälern sind diese ausserordentlich wichtig. Eine grössere Bedeutung haben jene frühen ungarischen und slawischen Friedhöfe, die wir trotz ihres ärmlichen Inhaltes an Beigaben bestrebt waren möglichst vollständig ausgraben zu lassen. Die Bedeutung dieser Ausgrabungen ergab sich besonders aus dem Umstand, dass sich G. Fehér vor allem auf diese sich stützte, als von ihm seine Theorie über die Berührungen zwischen Ungars und Slawen, dann über die Art ihres Beisammenlebens und ihrer Verschmelzung miteinander aufgestellt wurde. Von der damaligen Gemarkung der Stadt von 132, 260 Joch Ausdehnung konnten wir nur auf kaum ein-zwei tausend Quadratmetern die Denkmäler, Siedlungsplätze der schriftlosen Zeiten in der Geschichte dieses Gebietes erforschen, die jedoch — wie schon erwähnt — einen Durchschritt betreffs der Verhältnisse des ganzen Alföld Gebietes geben. J. Banner 150