A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1957 (Szeged, 1957)

Párducz, Mihály: Der Spätsarmatische Friedhof von Törökkanizsa (Novi Kneževac)

lieh des Ursprunges dieser Form werden wir nur einige Hypothesen wagen. Un­ter den kleinen Trinkbechern der Töpfersiedlung von Aquincum —Gasfabrik gibt es mehrere Typen mit rundem Bauch und zylinderischem, bzw. trichter­förmigem Hals ohne Fuss. T Kuzsinszky leitet diese Typen von späten La Tène-'Traditionen ab und verlegt die angefürhrten Exemplare in das I — II. Jahrhundert n. u. Z. Aber es könnte auch östliche Herkunft in Erwägung gezogen werden. Runde Gsfässchen mit trichterförmigem Mund ohne Fuss sind z. B. auch aus den sarmatischen Gräbern des Unteren-Wolga-Gebietes bekannt. s Zwischen diesen Prototypen und den entwickelten Exemplaren ist jedoch der Unterschied immer noch weit grösser, als dass es uns möglich wäre, entweder neben der provinzialen oder der östlichen Herkunft ent­schieden Stellung zu nehmen. Ziemlich häufig ist unter den keramischen Funden dieser Periode auch der einhenkelige Krug (vgl. Taf. XXV. Nr. 12.). Für diesen sind der tiefsit­zende Bauch und der unter dem Rand angesetzte Bandhenkel besonders charakteristisch. Wir kennen solche z. B. au der Umgegend von Szeged, 9 von Orosháza- Ziegelei Kristó, 10 von Nagyszéksós, 11 Szeged—Mórahalom, 12 und unlängst kam ein fast vollkommen ähnliches Exemplar auch in Bordány zum Vorschein. 18 Ausser diesen beiden keramischen Haupttypen verdient unsere Auf­merksamkeit noch der bronzene Torques des Grabes 1. mit seinem birnen­förmig ausgebildeten, den Haken in sich fassenden Schlussglied (Taf. XX. 7.). Solche sind uns gleichfalls in mehreren Exemplaren bekannt, z. B. Grab. 35. des Friedhofes von Szentes—Sárgapart, 11 Grab A von Zsámbók, 15 Fund von Göböly-járás, 10 Grab von Szeged—Zákány, 17 Grab von Mátételek, 18 Fund aus der Ziegelei von Ada —Merzics, 10 Fund von Kishegyes,­0 und Fund von Üj­verbász Hanffabrik. 21 Bei der Bevölkerung der Grossen Tiefebene war in der Sarmatenzeit das Tragen von bronzenem Halsschmuck und Torques seit der zweiten Hälfte des III. Jahrhunderts n. u. Z üblich. Auf Grund der Formen der Schlussglieder sind uns von diesen mehrere Typen bekannt, und der mit einem birnenförmigen Schlussglied versehene Typ von Törökkanizsa — wie sich das auch aus den angeführten Analogien ergibt — ist einer der bekanntesten. Diesen Typs pflegt man im allgemeinen mit einem germanischen Ethnikum in 7 B. Kuzsinszky, Das grosse römische Töpferviertel in Aquincum bei Buda­pest. Bud. Rég. XI. 1932. S. 356, S. Abb. 365 : 1—2, 5—6. 8 P. Rau, Die Hügelgräber römischer Zeit an der unteren Wolga. Pokrowsk 1927, S. 9, Abb. 2 A; S. 57, Abb. 87 E; P. Rau, Prähistorische Ausgraubungen aus. der Steppenseite des deutschen Wolgagebietes im Jahre 1926. Pokrowsk 1927, S. 22, Abb. 11. 9 Sarmatenzeit III. Taf. CXXII. 15. 10 Sarmatenzeit III. Taf. CXXV. 23. u. 30. 11 Sarmatenzeit III. Taf. CVI. 18. 12 Sarmatenzeit III. Taf. LXVII. 12. 13 Unveröffentlichter Fund im Museum von Szeged. 14 Sarmatenzeit III. Taf. XXIII. 7. 15 Sarmatenzeit III. Taf. LXXII. 6. 16 Sarmatenzeit III. Taf. LXXVI. 5. 17 Sarmatenzeit III. Taf. LXXXI. 3. 18 Sarmatenzeit III. Taf. CIV. 6. 10 Sarmatenzeit III. Taf. CV. 6. 20 Sarmatenzeit III. Taf. CVIII. 5. 21 Sarmatenzeit III. Taf. CIX. 7. 102

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