A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1956 (Szeged, 1956)

Nagy Dezső: Der Planierer (A hegyhúzó)

diese Gebiete des Flugsandes. Vor den Siedlern stand die Aufgabe der Planie­rung der von dem Wind zusammengewehten Sandhügel und der Bindung des Flugsandens, dann mussten sie auf diesem bisher unbebauten Gebiet solche Gewächse zum Anbau einführen, die auch auf diesen Böden gedeihen würden. Verfasser beschreibt ein Gerät dieser wichtigen Pionierarbeit, den Planie­er, -auf Grund jener Exemplare von diesem Gerät, die sich in der volkskund­lichen Abteilung des Szegeder Móra Ferenc-Museums befinden. Die Struktur des Gerätes­— von welchem es zahlreiche Abarten gibt, ist im allgemeinen die folgende: Der Schaufelteil fügt sich mit drehbaren Gelenken an den aus Hartholz gezimmerten Rahmen. Auf dem Schaufelteil findet man zwei Handgriffe (Sterze) es festzuhalten, vorne befindet sich" ein Haken, in welchen der Zugstrang des Viehes oder neuerdings das Zugseil des Traktors ein­gehängt wird. Sein Funktionieren: Die Sandhügel werden vor allem geackert, dann bear­beitet man sie mit diesem Planierer. Die Schneide des Schaufelteiles wird in einem Winkel von 30—35° in einer Tiefe von 20—25 cm in das Erdreich hinein­gestellt und in dieser Einstellung lässt man das Gerät anziehen. Wenn sich der Schaufelteil mit Sand gefüllt hat, dann lasst man ihn nach vorne umkippen und befreit ihn auf diese Weise vom Sand, dann wird die Arbeit auf dieselbe Weise fortgesetzt. Der auf diese Weise abgetragene Sand wird dann ausgebrei­tet. Nach diesem Prozess wird der Boden gewöhnlich mit Stroh nach einem Verfahren von mehreren Jahrzehnten auf eine sehr interessante Weise gebun­den. Das Stroh wird auf dem planierten Boden ausgebreitet, dann lässt man ihn mit einer aus einem Holzstamm behauenem langzähnigen Walze befahren. Mit dieser Walze wird das Stroh geradezu in die lockere Masse des Sandes ge­wissermassen hineingenäht. Dieses Stroh bewahrt dann den Boden von der Ero­sionstätigkeit der Winde. Auf den Sandböden pflegt man mit Vorliebe verschie­dene Arten von Wein anzubauen. Die Weinsorten, die auf dem ehemaligen Flugsand wachsen, sind meist sehr beliebt. Um die Zeit der Jahrhundertwende, zur Zeit der »Landnahme« der Sand­bauern war die Bodenbearbeitung mit diesem Planierer von grosser Bedeu­tung. Der Verfasser erforschte auch das folkloristische Material, das sich auf dieses Gerät bezieht. Im Rahmen der gemeinschaftliehen Wirtschaft unserer Tage, die unserem Bauerntum immer sympathischer wird, wird die Nutzbarmachung der noch vorhandenen mit Flugsand bedeckten Gebiete mit Hilfe der vorgeschrittenen maschinellen Agrotechnik und anderer Methoden der Melioration wohl schon in kurzer Zeit eine endgültige Lösung finden. Unser Gerät wird in die Museen kommen und ein Zeugnis bleiben für die harte Arbeit unserer Kleinbauern in ihren Kämpfen mit der Naturumgebung. D. Nagy 101

Next

/
Thumbnails
Contents