Liska András - Szatmári Imre: Sötét idők rejtélyei. 6-11. századi régészeti emlékek a Kárpát-medencében és környékén - Tempora Obscura 3. (Békéscsaba, 2012)
Ján Beljak - Noémi Pazinová: Das Geheimnis der Frühmittelalterlichen Wälle im Zvolener Talkessel (Slowakei)
JÁN BELJAK - NOÉMI PAZINOVÁ leír " gefunden wurden, können auch ihre kurzfristige Ausnutzung von Slawen während einer Bedrohung beweisen. Sie erfüllten eine Aufgabe der kurzfristig ausgenutzten Refugien ohne Befestigung. Andere Hochlage, deren Datierung ins Frühmittelalter unsicher ist, befindet sich auf dem Schlossberg im Raum des heutigen gotischen Zvolener Stadtschlosses. Die Forschung die von M. Tóthová-Schönweitzová in den 60er Jahren des 20. Jhs. durchgeführt wurde, entdeckte ein massives rechteckiges Objekt, der aus Steinen und Mörtel aufgebaut wurde. Seine Länge ist 23 m und Breite 9,5 m und ist in Nordost-Südwest-Richtung36 orientiert. R. Marsina hält diese Architektur für den Bestandteil des königlichen Landsitzes aus der ersten Hälfte des 13. Jhs.3 Ohne relevante archäologische Funde ist diese Datierung vorzeitig.38 Es ist sicher, dass der Bau auf dem Hof des Zvolener Schlosses älter ist, als das Schloss selbst, das im letzten Viertel des 14. Jhs. aufgebaut wurde. Der Schlosshügel mit seiner Disposition entsprach den Vorstellungen der Slawen. Er befand sich am Zusammenfluss der zwei bedeutendsten Flüsse in dieser Region - Gran und Slatina, die seine Verteidigung noch verstärkten. Aus der Forschung der südlichen Bastei von der Oberen Burg der Wüste Burg stammen frühmittelalterliche Scherben, die ins großmährische Zeitalter datiert sind.'31’ 5. AUSWERTUNG Die Entwicklung der Besiedlung im Zvolener Talkessel wurde seit der Urzeit eng mit der Kontrolle der wichtigen Straße verbunden, die aus dem Gebiet des heutigen Budapests durch die Region des Eipeltals, sowie durch die Städte Krupina, Zvolen, nach Orava und weiter in die Region von Krakau in Polen führte. Diese Strecke wird im Mittelalter als Via Magna erwähnt (z.B. bei der Abgrenzung der Gemeinde Hronsek im Jahre 1250 („ad magnam viam, que vádit de villa Zoulum in Lypche“).55 56 57 58 59 60 61 Der andere Weg führte durch die Region des Grantales und verband die Südwestslowakei mit der Region Zips. In Zvolen war die Kreuzung dieser Wege und sie wurden sicher seit der Urzeit verwendet. An einer Nebenstraße von Via Magna81 befindet sich die Wall-Linie Drahy. Es scheint kaum wahrscheinlich zu sein, dass der Wall in der Fundstelle Drahy nur zur Kontrolle dieser 55 MÁCELOVÁ 2009. 44. 56 SCHÖNWEITZOVÁ 1972. 274. 57 MARSINA 1993. 42; 58 In der Umgebung des Schlosses befinden sich keine Funde die eine Besiedlung im Frühmittelalter bestätigen könnten. 59 Sie wurden während der archäologischen Ausgrabung im Jahre 2006 entdeckt. 60 MARSINA 1987. 243. 61 Der Weg durch Drahy wurde noch in dem 20. Jahrhundert als Zugang von Süden nach Zvolen benützt. 316