Nagy Gyula (szerk.): A Szántó Kovács János Múzeum Évkönyve (Orosháza, 1963-1964)
Beck Zoltán: Disznótoros szokások Orosházán és környékén
- 261 -Zoltán Beck: SCHLACHTPEST-SITTEN IN OROSHÁZA UND UMGEBUNG Orosháza und Umgebung bilden ein wichtiges landwirtschaftliches Zentrum, wo neben dem Pflanzenbau auch die Viehzucht einen guten Ruf hat. Bezüglich der Viehzucht hatte der Markt eine bedeutende Rolle,doch war auch das Versehen des Haushaltes keine zweitrangige Aufgabe. Man darf aussagen, dass es ln der ganzen Umgebung kein Haus gab, wo neben anderen Nutztieren nicht einige Schweine gemästet worden wären.Das Schwein versorgte den Bauer das ganze Jahr Aber mit jenen Speisen, die er neben dem Brot genoss. Es ist daher selbstverständlich, dass sich - gemäss seiner Bedeutung - gewisse festliche Sitten des Schlachtens herasblldeten. Die Studie versucht,diese Sitten zu beschreiben, vornehmlich ihre geistreiche Mannigfaltigkeit. Die Aufarbeitungsweise des Schweinefleisches und die materiellen Bewandtnisse werden hier ausser Acht gelassen. Diese Sitten sind gute Beweise dafür, wie aufgelöst und froh die Einwohner der Grossen Ungarischen Tiefebene bei Gelegenheit gemeinschaftlicher Beste sind, wie sehr sie mit ihrem unvermittelten Humor ihre ganze Umgebung zu bewegen vermögen. Die Studie behandelt die Sitten und Bräuche gemäss der einzelnen Etappen des Schlachtens: es wird vorgestellt, was in jenem Haus, wo ein Schwein geschlachtet wird, von morgen bis abends geschieht. Das Erwarten des Metzgers, seine "Weihe", das Sengen, das Zerstückeln des Schweines bietet jeweils gute Gelegenheit, um einander zum Besten zu haben. Besonders lustig geht es dort zu, wo mehrere Schweine auf einmal geschlachtet werden. Von den um das Schlachtfest entstandenen Bräuohen ist unseres Erachtens der sog. "Zigeunergang" /ungarisch: cigányjárás/ am ehesten bemerkenswert. Diese schöne Sitte besteht darin, dass einzelne Personen ln verschiedene Masken verkleidet im Haus, wo das Schlachtfest gehalten wird, erscheinen und so lange nicht fortzubewegen sind, bis man sie nicht bewirtet, und mit Wegzehrung versieht. Inzwischen machen sie Spässe, sie tanzen und singen. Solche Maskenaufzüge fanden wir in Csorvás,Csanádapáca, Gerendás, Kaszaper und Orosháza. Unser Ziel ist, die Sammeltätigkeit bezüglich dieses Brauches auf das ganze Komitat Bákés zu erstrecken und je mehr Objekte des verstreut nooh vorhandenen Materials zu erwerben.