Grin Igor: Jafi meseországban. Lakatos János sarkadi cigány népmeséi (A Békés Megyei Múzeumok Közleményei 27. Békéscsaba, 2000)

Jafi im Märchenland (Zigeuner-Volksmärchen aus Sarkad) (Resümee) nser Buch macht durch die Veröffentlichung von etwa dreißig Zigeu­ner-Volksmärchen einen bis jetzt unbekannten Bereich der oralen Traditionen der Stadt Sarkad bekannt und erweitert zugleich bedeutend die vorhandene Wissenschaft der prosaischen Volksdichtung der Zigeuner des Komitats Békés. Die Tiefebene - wie auch Linda Dégh erwähnt - galt für die Ethnog­raphie lange als eine große, für die Geburt von Volksmärchen als eine wenig inspirative Landschaft. In Sarkad, in der ehemaligen Heiduckensiedlung, die einst zum Süd­Bihar-Gebiet gehörte, wurde keine volksdichterische Publikation bis zu den sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts geboren. Zu dieser Zeit wurde von Ákos Dömötör das Werk über Sarkader Volksmärchen veröf­fentlicht, in dem das überwiegend aus kürzeren Stücken bestehende Mär­chenrepertoire zweier örtlicher Märchenzähler publiziert wurde. Diese Daten, die etwa zur Hälfte aus Siebenbürgen stammen und wertvolle Sätze von Eszter Szendrei enthalten, welche an die Gründer der Siedlung erinnerten, stellten die bis jetzt bekannte mündliche Prosaüberlieferung der Siedlung dar. Die Angaben der gegenwärtigen Aufdeckungen in Sarkad setzen den früheren, degradierenden Standpunkt bezüglich der tiefländischen Mär­chen in ein neues Licht und machen ihn zugleich unhaltbar. János Lakatos ist ein echtes Märchenzähler-Individuum, der zu den ausgezeichneten Fortsetzern der ungarischen Volksmärchentraditionen gezählt werden muss. Die Mehrheit der mehrern Dutzend von ihm erzähl­ten Volksmärchen gehören jeweils zur Kategorie der Feenmärchen, Hel­denmärchen bzw. Novellenmärchen, jedoch sind in der Sammlung auch eine geschichtliche und eine lokale Sage zu finden. и 39

Next

/
Thumbnails
Contents