A Békés Megyei Múzeumok Közleményei 24-25. (Békéscsaba, 2003)

Hadak Útján XIII. A népvándorlás kor fiatal kutatóinak konferenciája Gyula, 2002. szeptember 17–19. - Hajnalka Herold–László Költő: Ein frühmittelalterliches Hüttenlehm-Bruchstück mit eingeritztem Kruzmotiv von der Fundstelle Alsóbogát, Csalánosi-dűlő

Herold Hajnalka - Költő László Interpretation Das Bruchstück kann - aufgrund seiner Materialzusammensetzung und der gebogenen Form - am ehesten für ein Teil eines Ofens gehalten werden. Verzierte Ofen- oder Hüttenlehm-Teile sind bisher aus dem frühmittelalterlichen Karpaten­becken nicht bekannt. Das wohl bekannteste verzierte Lehm-Erzeugnis der Region ist das mit Runeninschrift verzierte Tondüsenfragment von Bodrog-Alsóbű (Kom. Somogy). 3 Aufgrund des Keramikmaterials von Alsóbogát, Csalánosi-dűlő, unter ande­rem Bruchstücke zweier polierter Flaschen vom Zalavár-Typ, können die freigeleg­ten frühmittelalterlichen Objekte der Fundstelle in die zweite Hälfte des 9. Jhs. Da­tiert werden. 4 In dieser Zeit ist die Anwesenheit des Christentums in Südwest­Ungarn zwar belegt, 5 jedoch scheint ein diesbezüglicher Zusammenhang des einge­ritzten Kreuzmotivs von Alsóbogát nicht eindeutig zu sein. Eine genaue Deutung des Kreuzmotivs zu geben wird hier nicht angestrebt, es hatte wohl eine apotropäische, rituelle Funktion, vielleicht ähnlich zu den eben­falls oft kreuzförmigen Bodenmarken von Keramikgefaßen. Jürg Tauber zitiert hochmittelalterliche Schriftquellen, die Feuer stellen und Öfen als Aufenthaltsort von Geistern und Dämonen sehen. 6 Er bringt die Bodenmarken von im Feuer be­nutzten Keramikgefaßen mit einer Abwehr von diesen Geistern und Dämonen in Verbindung. Das eingeritzte Kreuz von Alsóbogát kann wohl am ehesten in diesem Sinne interpretiert werden. 3 GÖMÖRI-MAGYAR 1999; VÉKONY 1999. 4 HEROLD 5 CS. SÓS 1994; SZŐKE 1999. 6 TAUBER о. J. 402-403. Herzlichen Dank an Thomas Kühtreiber für den Hinweis auf diese Publikation. 322

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