A Békés Megyei Múzeumok Közleményei 16. - A millecentenárium évében (Békéscsaba, 1996)

Liska András: X–XI. századi temető Örménykúton

Liska András Ein Friedhof aus dem X-XI. Jahrhundert in Örménykút - András Liska ­Resümee Im nordöstlichen Teil der Gemarkung von Örménykút, im Komitat Békés, befindet sich eine etwa 2 m hohe, hügelförmige Erhebung (Abb. 1). Auf dieser unter dem Na­men Maczonkai-Hügel bekannten Höhe wurden 1911 mehrere Skelette ohne Beigaben gefunden. Bei topographischen Geländebegehungen des Gebietes gelang es, neolithi­sche, kupferzeitliche sowie arpadenzeitliche Siedlungsspuren zu beobachten (Abb. 2). An der Fundstelle führte Irén Juhász zwischen dem 8. Mai und dem 9. Juni 1989 eine Fundrettungsgrabung durch. Im Laufe der Grabungen kamen insgesamt 87 Gräber zum Vorschein, von denen sich 85 als Gräber aus dem 10-11. Jahrhundert erwiesen (Abb. 3, Abb. 10-11). Aufgrund des Fundmaterial ist die Friedhofsbenutzung in zwei Perioden aufzutei­len. Der frühere Abschnitt wird nur durch zwei Gräber repräsentiert, in denen eiserne Steigbügel, Pfeilspitzen und Fragmente eines dünnen Silberbandes sowie ein bronzener Knopf mit Öse gefunden wurden. Der erste Abschnitt der Benutzungszeit des Friedho­fes läßt sich ans Ende des 10. Jahrhunderts datieren, der zu Beginn des 11. Jahrhun­derts abbricht. Die zweite Periode, aus der der größte Teil der Gräber und des Fundma­terials stammen, wird von 1065/70 bis 1095/1100 gedauert haben. Die Benutzung des Friedhofes ging nach der Herrschaft König Ladislaus' I. zuende (Abb. 4-9, Abb 12). 400 m nördlich dieses Friedhofteils wurden 1911 Sargbestattungen gefunden. Ein Grab wurde durch eine Münze aus der Zeit König Bélás II. (1131-1141) datiert. An der Fundstelle hat 1992 Imre Szatmári die Reste einer kleinen arpadenzeitlichen Kir­che freigelegt. Um die Kirche wurden ebenfalls einige Sargbestattungen ohne Beigaben gefunden. Aufgrund der Gesetze König Ladislaus' I., aber allgemein erst unter der Herrschaft König Kolomans I. wurde die Benutzung der „heidnischen" Friedhöfe beendet und mit der der Friedhöfe um die Kirchen begonnen. Aufgrund dessen scheint die Annahme begründet, daß die hier wohnende Bevölkerung um 1100 den früheren, „heidnischen" Friedhof aufließ, und ihre Toten um die neuerbaute Kirche, in geweihter Erde zu beer­digen begann. (Übersetzt von F. Albrecht) Liska András Erkel Ferenc Múzeum Gyula, Kossuth u. 17. 5700 196

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