A Békés Megyei Múzeumok Közleményei 7. (Békéscsaba, 1983)

Szenti Tibor: Újabb levéltári adatok a vásárhelyi pusztáról (1775–1859)

Neuere Archivangaben über die Puszta von Vásárhely zwischen 1775 und 1859 TIBOR SZENTI Die zwischen Orosháza und Vásárhely gelegene Puszta war nach dem Türkenjoch Gemeindeweide der leibeigenen Bauern von Vásárhely. Nach der Besiedlung von Orosháza wurde die Puszta an der Grenze zu Vásgrhely zu einem Teil umgebrochen und als Ackerland genutzt. Bis zur Kleinhofansiedlung waren die wichtigsten dauern­den Einrichtungem der Puszta die Tiertränken gewesen. Die Pflege der Tränken war vom Stadtrat von Vásárhely streng vorgeschrieben. Nach der Abtrennung der Puszta blieb deren wichtigste Nutzungsform auch weiterhin die Weide. Die hier auf der Weide gehaltenen Tiere verkörperten den Hauptbesitz der Bauern der beiden benachbarten Siedlungen. Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts, auf Wirkung des eingeführten Urbar und in Nachwirkung der Napoleonkriege stieg die Zahl der absolut Besitzlosen, arbeitslos gebliebenen Häusler sprunghaft an. Deren kleinerer Teil wurde aus der Gesellschaft verdrängt. Diese Verdrängten kamen bei den Hirten der Puszta unter, später wurden sie, enge Verbindung mit den Hirten haltend, bald laufend Verbrechen begehend zu Betyárén, zu Gesetzlosen. Die den Napoleonkriegen folgende Getreidekonjunktur bewirkte einen sprung­haften Anstieg des Getreideanbaus. Der Hauptanteil des Besitzes wurde auch weiterhin vom Tierbestand und dem Anteil an Ackerland, hauptsächlich Getreideland bestimmt, jedoch glich sich das zwischen diesen bestehende Unterschieds Verhältnis aus, mit Abnahme des zahlen­mäßigen Tierbestandes in der Puszta gelangten die Getreidearten in den Vordergrund. Die Aufteilung nach Abtrennungsvereinbarung (der Anteil des Landherren und der Leibeigenen an Weideland wurde abgetrennt) ging in der Puszta wegen des Frei­heitskampfes von Mai 1847 an nur sehr schleppend voran, riß aber nicht ab. Nach 1852 schrumpfte die Weidefläche des Gemeinbesitzes zusammen. Die Puszta wurde nach Hausgrundstücken verteilt, und auf den neugeschaffenen Acker­flächen entstanden kleine Einzelhöfe. Ein Teil der Einwohner von Vásárhely verkaufte sein Feldnutzungsrecht. Diese Grundstücke wurden hauptsächlich von Orosházaern aufgekauft. 1859 treffen wir in der Puszta bereits eine ausgebildete Welt von Einzel­höfen (Tanyák). Eine derzeitige Erfassung weist in 35 Fluren 383 Einzelhöfe auf, darin 404 Zimmer und 2 Trockenmühlen. 295

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