A Békés Megyei Múzeumok Közleményei 3. (Békéscsaba, 1974)

Tábori György: Vichhaltung in Tótkomlós

Mit dem Einsetzen der Entwicklung in der Landwirtschaft in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, wenden sich auch die Tótkomlóser diesem Kulturzweig zu, denn als Folge der das ganze Land berührenden Umwälzung, verlieren sie den Großteil ihrer Pach­tungen auf fremden Gemarkungen, sogar der größte Teil der am Dorf gelegenen sog. inneren Weide fällt dem Pflug zum Opfer. Unter diesen Umständen nahm Mitte des 19. Jahrhun­derts der Viehbestand stark ab. Das verbliebene Vieh wird auf der neu entstandenen Gemein­deweide, in den Ställen des Dorfs — da die Hürden 1854 auch abgerissen wurden —, oder in den in Entwicklung befindlichen Vorwerken untergebracht. Des weiteren können wir nur mehr von einer Viehhaltung sprechen, die für eine intensive Wirtschaft nötig ist. Die Pferde wurden eher auf den Vorwerken gehalten. Häufig war das Weiden auf Stoppelfeldern, auch zur Nachtzeit gebräuchlich. Die Stückzahl des auf die Weiden von Kaszaper und Kiskomlós verdrängten Gestüts nahm ständig ab, später — in den dreißiger Jahren des Jahrhunderts — weideten die wenigen Pferde, die bei den Arbeiten am Vorwerk entbehrlich waren, mit dem Jungvieh. Für den Bauern von Tótkomlós war das Pferd sein Um und Auf. Dieses kündete seinen Reichtum, gab ihm Rang. Seiner Aufzucht ließ man große Sorgfalt angedeihen. Es gab Bauern, die Pferde auch zum Verkauf züchteten. Die klein gewachsenen Bauernpferde wurden zur Jahrhundertwende langsam von der Mezöhegyeser-Rasse verdrängt. — Das tägliche dreimalige Füttern erfolgte immer zur gleichen Zeit. Das Futter erzeugten und bereiteten sie selbst. Dem Einbrechen in den Strang wurde große Bedeutung beigemessen. Die Pferdenamen übernahmen die Tótkomlóser Slowaken dem Ungarischen. Die Heilung der Tiere besorgten sie eher selbst. Auch die großen Rinderherden beginnen sich von Mitte des 19. Jahrhunderts zu verrin­gern, und die bis dahin gezüchtete ungarische weiße Rasse wird vom westeuropäischen. Scheckvieh abgelöst. Ihr verbliebener Bestand von einigen hundert Stück Jungvieh und Ochsen weidet, vom Frühjahr bis zum Herbst, unter Aufsicht von Hirten (ung. gulyás), teils in Kaszaper und teils in Kiskomlós. Der größere Teil der Melkkühe befindet sich auf den Vorwerken, jene aber, die wegen ihrem Milchertrag im Dorf gehalten werden, treibt man täglich auf die Weide von Kiskomlós. — Die in Stallungen gehaltenen Rinder werden täglich zweimal gefüttert. Im Winter werden sie im Stall, im Sommer indes unter freiem Himmel in Hürden gehalten, weiden angebunden an die Sommerkrippe oder an einen Baum des Vorwerks. Bis zu den neunziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts wurde hier die Szalontaer Schweinerasse gezüchtet, die zur Jahrhundertwende das ungarische Mangalica-Schwein vollkommen verdrängte. Die geeigneten Frischlinge wurden am 20. August in Mast genommen. Viele Bauern mästeten auch mehr Schweine als der Bedarf ihrer Familie erforderte, denn durch den Ver­kauf des überflüssigen Specks vermehrte sich ihr Einkommen. Die aus dem Oberland kom­menden Wanderhändler (ung. vasas tót) kauften diesen auf. — Auch die Schweine wurden nur zweimal täglich gefüttert. Die Schafzucht war zur Wende des 18—19. Jahrhunderts sehr entwickelt. Durch den gemeinsamen Verkauf der Schurwolle konnten sie sich einen beträchtlichen Verdienst sichern — Zumeist wurden rumänische Schafhirten angeworben. Einige ältere Leute können sich noch an die Pferche (ung. esztrenga) erinnern. Mit dem Auflassen der Weiden verringerte sich auch die Schafzucht derart, daß in den dreißiger Jahren dieses Jahrhunderts auf den einzelnen Vorwerken nur deshalb 2—3 Stück gehalten wurden, um an größeren Festen der Familie auch andres Fleisch an der Tafel vorsetzen zu können. Das Umstellen der Wirtschaft auf einen sozialistischen Großbetrieb ging auch in Tót­komlós nicht reibungslos vonstatten. Nach Konstitution der Produktionsgenossenschaften nahm auch bald die Viehzucht ihren Aufschwung, wobei nicht einmal die Unterbringungsmög­297

Next

/
Thumbnails
Contents