Tóth Arnold (szerk.): Néprajz - muzeológia: Tanulmányok a múzeumi tudományok köréből a 60 éves Viga Gyula tiszteletére (Miskolc, 2012)

TÁRGYAK - GYŰJTEMÉNYEK - NAGY MOLNÁR MIKLÓS: Jeles egyéniségek és hatásuk a 20. századi nagykunsági népi kerámia történetében

NAGY MOLNÁR Miklós 2007 Népi kerámia a Nagykunságban. Karcag SAJTOS Anett 1992 A karcagi fazekasság története és Kántor Sándor életműve. Karcag, kézirat. Györffy István Nagykun Múzeum Adattára, ltsz. 2636 HERVORRAGENDE PERSÖNLICHKEITEN UND IHRE WIRKUNG AUF DIE GESCHICHTE DER BAUERNKERAMIK DES 20. JAHRHUNDERTS IM GEBIET VON NAGYKUNSÁG (Großkumanien) Die Bedeutung der Arbeit und Tätigkeit von Balázs Badár sen. aus Mezőtúr zeigt, dass die Töpferei in Túr dank seines Schaffens auch die Krisen des 20. Jahrhunderts überstand. Für das Überleben spielten die von Balázs Badár sen. kreierten Töpferformen und Dekorationen eine wichtige Rolle, damit sich die mezöturer Töpferei auch nach dem 20. Jahrhundert behaupten konnte. Dazu trug im großen Maße auch die Tatsache bei, dass sich die Kunst der Badár-Familie nicht nur am ungarischen, sondern auch am europäischen Zeitgeschmack orientierte und ihre Werke somit auch von der bürgerlichen Wohnkultur angenommen wurden. Das Schaffen von Sándor Kántor aus Karcag hat das einst periphere Töpferzentrum landesweit bekannt gemacht und ihm Anerkennung gebracht. Seine Tätigkeit wurde von dem ebenfalls aus Karcag stammenden, berühmten Professor für Ethnographie, István Györffy, inspiriert. Die Arbeiten von Kántor zeichnen sich grundlegend dadurch aus, dass er die Werke früherer Töpfer nicht einfach nachahmte, sondern sie mit seiner individuellen Note versah. Die von ihm ersonnenen Keramikformen, Gefaßtypen und -formen wurden bei den Töpfern innerhalb des Nagykunságs in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts populär, sie übten ihren F.influss auch auf die Arbeit der Töpfer in anderen Gegenden aus und inspirierten sie, weitere neue Formen zu erschaffen. Die zwei herausragenden Töpfermeister erlangten Anerkennung und Einfluss unter den Volkskünstlern, weil sie ihr Handwerk nicht nur aufgrund des im engeren Umfeld gelernten Wissens ausübten, sondern immer bereit waren, etwas Neues zu lernen, und sich dabei selbst ständig auf der Suche nach neuen Ideen befanden. Badár studierte in erster Linie auf internationalen Messen und Ausstellungen die Formenvielfalt und die Ornamentik bei anderen Töpfern. Zu Hause angekommen, versuchte er seine Beobachtungen in Lehm zu formen, wobei er auch die neuen Verzierungen einfließen ließ. Dagegen untersuchte Sándor Kántor in erster Linie die Formgestaltung und die Ornamentik der Töpferzentren bei Karcag, die er dann individuell verinnerlichte. Daneben schuf er den Karcager Kantor-Stil, wobei er die Keramik aus anderen Regionen studierte, daneben untersuchte er aber auch die Keramiksammlungen der Museen. [Übersetzt von Jan Post] Miklós Nagy Molnár 212

Next

/
Thumbnails
Contents