Paládi-Kovács Attila: A Barkóság és népe (Miskolc, 2006)

Német nyelvű összefoglaló

In jedem Dorf war das größte örtliche Fest die Kirmes am Tag des Schutzpatrons der Kirche. Auch die Pilgerfahrten in weitenfernte Wallfahrtsorte galten als bedeutsame Ereignisse (Abb. 72). In Nordungarn gibt es mehrere größere Wallfahrtsorte, z.B. Szentkút (Mátraverebély, Komitat Nógrád), wo sich die Gläubigen am 15. August (Maria Himmelfahrt) und 8. September (Maria Geburt) versammeln. Neben dem landesweit verbreiteten Marienkult is fur diese Gegend auch ein ausgeprägter Kult der St. Anna bezeichnend. Die Hirtenfeste im Herbst (Michaelistag, Demetrius- und Wendelintag) betreffen nur eine Berufsschicht; ohne Unterschied werden jedoch das Allerheiligenfest (1. November) und der Allerseelentag (2. November) begangen (Abb. 73). Auf den Gräbern werden an diesen Tagen zur Manifestierung des Totenkultes zahlreiche Kerzen angezündet. 10. Die historischen und örtlichen Sagen sind mit dem Barkóság-Gebiet eng verbunden. Ihre älteste Schicht bewahrt das Andenken des Mongolensturmes (1241^12) und des vor den Mongolen fliehenden Ungarnkönigs Béla IV. Eine spezifische Gruppe der historischen Sagen behandelt die aus Böhmen einfallenden hussitischen Raubritter und König Matthias Corvinus, der sie verjagt hat. Die Gestalt dieses Königs wird hoch geehrt. Im 16.-17. Jh. kämpfte das Volk der Barkós - die im Grenzgebiet zweier Weltreiche, der Türken und der Habsburger, lebten - gegen die türkischen Eroberer, was auch im Sagengut seinen Niederschlag findet. Die Sagen des 18.-19. Jh. sind in ihrer Mehrheit nicht mehr mit der nationalen Geschichte verbunden - im Unterschied zu anderen Landesteilen kommen Rákóczi und Kossuth, Anführer der Freiheitskriege 1703-1711, bzw. 1848-1849, in den Historien, Sagen und Balladen nicht vor, wohl aber die gegen die Mächtigen aufbegehrenden und daher meist äußerst populären Straßenräuber (ung. betyár); der berühmteste hieß Vidróczky. Unter den Glaubenssagen sind für die Gegend die Geschichten über verborgene Schätze und über das Bergmännchen bezeichnend. Auch im Volksglauben gibt es mythische Wesen, die die Volksgruppe der Barkós und die nordungarische Region schlechthin charakterisieren, so der Mondfresser (markoláb) oder der gelehrte Student, der auf einem Drachen reitet (barboncás). Der Hirt, der sich in einen Wolf verwandelt, der Müller, der die Ratten mit einem Zauberspruch verjagt, der Oberschäfer (bacso) und der Kutscher, die mit dem Teufel paktieren, sind lauter Figuren des hiesigen Volksglaubens, über die zahlreiche Geschichten kursieren. Spuren des Schlangenkultes sind in der Vorstellung der „weißen Schlange" zu entdecken; diese nistet unter der Türschwelle, trinkt Milch und darf nicht getötet werden. Auch der „Feuermann" und das Hühnchen (lidérc), welches seinem Herren Geld und Schätze bringt, gehören zu den Figuren des Volksglaubens der Barkós. 11. Bei Hochzeiten spielten schon in der zweiten Hälfte des 19. Jh. Zigeunerkapellen, die wenigstens aus vier Mitgliedern bestanden: Primgeige, Baßgeige, Zimbel, Klarinett. Bis zu den 1930er Jahren war die Zither ein beliebtes Musikinstrument der Bauern (Abb. 75), unter den Schäfern fand sich ab und zu ein Dudelsackpfeifer. Die meisten Hirten spielten auf irgendeinem Instrument. In den Glaubenssekten verbreitete sich das Musizieren seit den 1920er Jahren (z.P. Frauenkapellen für Mandoline oder Gitarre). Das Barkóság-Gebiet gehört in jene nordungarische Region, die Béla BARTÓK den II. Dialekt der ungarischen Volksmusik nannte. Die Melodien des sog. alten Stils sind bis heute sehr populär und werden mit altertümlichen, im Inhalt ortsverbundenen Texten

Next

/
Thumbnails
Contents