Balassa M. Iván: A parasztház története a Felföldön (Miskolc, 1994)

ÖSSZEGEZÉS

Fällen durch einen Stall erweitert. In der Funktion der einzelnen Räume gab es ebenfalls keine Verände­rungen, die Kammer blieb also Lagerungsraum, auch die Wand- und Dachkonstruktion blieb die alte. Im Zimmer allerdings erscheint die innere Rauchabzugkonstruktion, welche „Kabola" genannt wird und den vom Ofenmund aufsteigenden und von der offenen Feuerstelle vor dem Ofen kommenden Rauch in den Vorraum (Flur) abführte. Die mit gut voneinander abgrenzbaren Beziechnungen gekennzeichnete (Kabola, Tőc/Tőcik) Rauchableitungskonstruktion des Ofens gelangte mit aller Wahrscheinlichkeit von der städtischen Baukunst des Adels in die Häuser der Leibeigenen und der Rauchfang selbst entstand zuerst aus Ofenkacheln. Zu Beginn kann nur bei den erwähnten Schichten die Anwendung einer Konstruktion gefunden werden, welche den teilweisen Rauchabzug des Wohnraumes löste, aber auch in den Häusern der Dörfer, der Frohnbauern verbreitete sich diese Lösung schnell und war bis zum XVII. Jahrhundert allgem­ein verbreitet. Vermutlich erschienen gemeinsam mit der Rauchabzugkonstruktion auch die ausschließlich Beleuchtungszwecken dienden, zum Teil in der Wand eingebauten Beleuchtungsnischen. Hiermit erscheint innerhalb der Großlandschaftsform eine als Mesolandschaftsform bezeichnungsbare Variation. Gleichzeitig treten solche Änderungen auf, die noch das gesamte untersuchte Gebiet durch­dringen. Eine solche ist die Sohlenbalken-Fachwerkkonstruktion, welche sich ebenfalls aufgrund des städtisch-bürgerlichen, adeligen Kurienbaustils überall verbreitete. Anfangs bestand das Wandausfüllungs­material aus Brettern, welches später durch das weniger kostspielige und leichter besorgbare Weidengeflecht ersetzt wurde. Vom südlichen Rand des Gebietes aus begannen sich die aus verschiedenem Erdmaterial gebauten Wände zu verbreiten, neben dem früher im Großen Ungarischen Tiefland und sicher auch hier angewen­deten geschichtetem Lehm werden immer mehr Flechtwände gebaut. Während die erste Variation nur selten vorkommt, verbreitet sich die letztere später in einem immer größer werdenden Bereich. Vom XVIII. Jahrhundert an können westlich vom Fluß Sajó Erscheinungen angetroffen werden, welche zeigen, daß auch innerhalb der Mesolandschaftsform ein Prozeß beginnt, der schließlich zur Entstehung der Kleinlandschaftsformen führte. So begann an der mittleren Strecke des Flußes Zagyva, östlich der nach Norden verlaufenden Grenzlinie von der Stadt Pásztó aus gelegen schon Ende des XVII. Jahrhunderts die Erweiterung des Grundrißes, denn von Beginn des XVIII. Jahrhunderts an werden in diesem Gebiet nicht mehr die früheren dreiräumigen Gebäude gefunden. Im Süden kann festgestellt werden, daß der Stall getrennt vom dreiräumigen Gebäude errichtet wird, von hieraus nach Norden, über den Rand des Tief­landes hinaus aber entfaltet sich eine außerordentlich charakteristische, länsgerichtete Entwicklung. Neben die Zimmer-Küche-Kammereinheit wird noch eine Kammer oder Kammern, sich daran anschließend ein Stall oder Ställe gebaut. Vom gleichen westlichen Gebiet aus noch nördlicher, in den über dem Fluß Eipel gelegenen Landes­teilen tritt eine, noch in den nachfolgenden Jahrhunderten im Komitat Heves verfolgbare Tendenz auf. Das Wohnhaus wird so erweitert, dass sich die neuen Räume nicht dem dreiräumigem Grundhaus anschliessen, sondern selbständig gebaut werden oder miteinander verbundene Gebäude bilden. Die Erweiterung des Grundrißes kann in beiden Gebieten mit dem Großfamiliensystem, dem damit verbundenen Gesellschafts- und Wirtschaftswesen erklärt werden. Allen Anzeichen nach wurde im west­lichen Teil dieses untersuchten Gebietes im XVII. - XVIII. Jahrhundert mit dem Bewohnen des dritten Raumes, der Kammer begonnen und es entstand die später so charakteristische Funktion, die kalte (Frauen) Schlafkammer. Zuerst wurde die, sich der dem Zimmer gegenüber liegenden Flurwand anschlies­sende Kammer zum Wohnraum, aus diesem Grunde wurden in diesem Raum die Lagerungsmöglichkeiten geringer. Dies hatte gemeinsam mit den auch unabhängig davon auftretenden größeren Lagerungsbe­dürfnissen zur Folge, daß an die natürlich nun schon mit dem Eingang zum Hof gelegene ursprüngliche Kammer eine neue Kammer oder Kammern angebaut wurden oder aber es wurde damit begonnen, auf dem Grundstück gesonderte Kammern zu bauen. Deren ursprüngliche Funktion war allerdings ebenfalls die Lagerung und nur im Verlauf der Zeit wurden sie in einzelnen Fällen zur Schlafkammer. Das Gesamte Wohnhaus oder die Wohneinheit - die gesondert stehenden Kammern gemeinsam mit dem Haus können ja so bezeichnet werden - hatten insgesamt nur einen beheizbaren Raum, das ursprüng­liche Haus. Der Bau eines Rauchfanges begann in diesem Haus im Gebiet zwischen den Flüssen Gran und Sajó im XVII., aber allgemein erst im XVIII. Jahrhundert. Hier entstand ein anderer, senkrecht gerichteter Rauchfang, welcher den Rauch in den am Dachboden angebrachten Flammen- und Funkenfänger leitete. Diese Heizeinrichtung wird ebenfalls durch eine gut abgrenzbare Terminuseinheit („Tüzpad" - Feuerbank,

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