Kunt Ernő szerk.: Kép-hagyomány – Nép-hagyomány (Miskolc, 1990)
I. RÉSZTANULMÁNYOK - Nils-Arvid Bringéus: A paraszti képek üzenete
vor eine Idealgestalt. Die äussere Schlichtheit bildet geradezu einen Kontrast zu seinen hohen moralischen Qualitäten. Er ist genügsam, reinen Herzens, ehrlich, einer von den Stillen im Lande. Aber sozial ist er abgesunken. Er ist kein Grossbauer mehr, sondern ein Kätner. Anstatt das „Bauernglück" zu modernisieren, gingen die Buchdrucker zu einem neuen Motiv über, das teilweise die gleiche Funktion erfüllte. Es trägt den Titel: „Diese Ehrenkränze seien einem jeden redlichen und rechtschaffenen Schwedischen Bauern gewidmet". Der Druck besteht vornehmlich aus dekorativen Elementen, aber auch der Bauer selbst ist algebildet, den Fuss auf seinem Spaten. Die „Eherenkränze" wurden zur Prämie für den tüchtigen Bauern. Später sollten sie Gegenstücke in den Ehrenurkunden erhalten, die von den Landwirtschaftskammern und bei Ausstellungen verteilt wurden . Jetzt aber sind sie eine Auszeichnung für besondere Leistungen, wie z. B. Pflügen und Melken. Der tüchtige Bauer oder die fleissige Bäuerin verdanken ihren Erfolg ihrer eigenen Betriebsamkeit. Aber was war aus der Gottesfurcht geworden, die einst den Bauern der Kupferstiche und der Einblattdrucke prägte und die Voraussetzung für sein Glück bildete? Im Jahre 1859, ungefähr zu der Zeit, als die Drucker in Jönköping die Herausgabe ihrer „Ehrenkränze" eingestellt hatten, schuf der französische Maler Millet sein berühmtes Gemälde „Das Angelus", das sich heute im Louvre befindet. Dank der neuen Reproduktionstechniken fand es auch in unserem Lande schnelle Verbreitung. Ohne Beihilfe irgendeines Textes wirkte die Botschaft des Bildes auf neue Betrachter in verschiedenen Ländern. Die alltägliche Szene auf dem Acker wurde als wohlbekannt empfunden. Der Bauer steht nicht allein auf dem Feld, er hat seine Frau neben sich. Die Säcke und der Korb voller Hackfrüchte lassen erkennen, dass sich ihre Mühe gelohnt hat. Ihre gefalteten Hände zeigen, dass sie ihre Köpfe nicht vor Müdigkeit, sondern aus Frömmigkeit und Dankbarkeit neigen, als die Kirchenglocke das Ende des Arbeitstages oder der Arbeitswoche verkündet. Sucht man nach einem Bindeglied zwischen dem „Bauernglück" und unserer eigenen Zeit, so liegt es uns unleugbar in Millets „Angelus" vor. Hier steht kein schwedischer Bauer mit seiner Frau, doch repräsentiert dies bäuerliche Paar alle, denen die Erde ihr tägliches Brot schenkt. Dass dies Bild so sehr geliebt wurde, verdankt es nicht nur seiner zeitlosen Ruhe, sondern auch dem Umstand, dass es sich um ein Idealbild handelt. Heute tritt noch ein nostalgischer Unterton hinzu. In dem Bauernpaar verkörpern sich für uns, die wir selbst aus Bauerngeschlecht stammen, unsere Vorväter. Gerade so möchten wir sie uns vorstellen.