Kunt Ernő szerk.: Kép-hagyomány – Nép-hagyomány (Miskolc, 1990)
III. RÉSZ: A KONFERENCIA SAJTÓVISSZHANGJA
nationale Verständigung über volkskundliche Bildforschung bzw. visuelle Anthropologie. Ernő Kunt, der im deutschsprachigen Raum als Bildforscher vor allem durch Veröffentlichungen und Vorträge zur privaten Fotografie bekannt ist, hat dann noch kurz auf die ihn nunmehr interessierenden Bilder hingewiesen; das sind memorative Schlüsselbilder, gleichsam die im Gedächtnis behaltenen Erinnerungsund Gedenkbilder. Danach folgte eine Plenardiskussion, in welcher der Verlauf der Tagung reflektiert wurde und organisatorische Fragen geklärt wurden. Hat Nils-Arvid Bringéus den Bildforschem ein doppeltes Verhältnis zum Gegenstand nachgesagt, nämlich Liebhaber und Theoretiker zu sein, so muß wohl resümierend festgestellt werden, daß der kritisch problematisierende und theoretisierende Blick doch zu wünschen übrig ließ oder erst gar nicht gewagt worden war. Dies kam sehr wohl zur Sprache, und so ergaben sich als Desiderata der Umgang mit dem Bild als sozial- und kulturwissenschaftlichem Dokument sowie das Bild als Zeugnis des Menschenbildes, seines Ich- und Weltbildes. Darüber hinaus vermißte man Beiträge zur Geschichte des anthropologischen Blicks, zur soziokulturellen Bedingtheit der Wahrnehmung und zum ästhetischen Empfinden. Nun ist die Bildanalyse gewiß kein methodologischer Ansatz, welchen die Volkskunde entdeckt oder entwickelt hat; vielmehr hat sie ihn übernommen. Dies führte einerseits zum Wunsch nach interdisziplinärer Zusammenarbeit vor allem mit Kunsthistorikern, warf aber andererseits auch die Frage nach dem spezifisch Volkskundlichen in der Bildforschung auf. Die Erörterung dieser Frage soll nun Gegenstand des IV. Internationalen Symposions der Bildforschungskommission sein, welches in Innsbruck abgehalten werden soll; zumindest wird Leander Petzoldt sich darum bemühen. Um den Tagungsteilnehmern einen anschaulichen Eindruck von Ostungam zu geben, war am letzten Tag eine Exkursion angesetzt, die nach Szerencs zu einer Postkartensammlung und über kleine Dörfer nach Sárospatak in eine staatliche Weinkellerei führte. Den abschließenden Programmpunkt bildete eine Einladung zum Abendessen durch die Gemeinde von Rátka, welche die Begegnung mit internationalen Wissenschaftern anstrebte, um auf die bislang noch nicht einwandfrei geklärte Geschichte der Herkunft (vermutlich Schwarzwald) ihrer zum Teil noch Deutsch als Haussprache verwendenden Bevölkerung hinzuweisen und ihre wissenschaftliche Untersuchung anzuregen. An dieser Stelle sei auch den Organisatoren dieser Veranstaltung gedankt, insbesondere Ernő Kunt, der die persönliche Betreuung der Tagung unter hohem gesundheitlichem Risiko durchgeführt hat. Edith We in lieh
