Kunt Ernő szerk.: Kép-hagyomány – Nép-hagyomány (Miskolc, 1990)

I. RÉSZTANULMÁNYOK - Nils-Arvid Bringéus: A paraszti képek üzenete

Hutmacher, Handschuhmacher, Silberschmied und bei der Krugwirtin. Auf wackeligen Beinen stösst er dann auf seinen Herrn und will eine alte Schuld mit ihm begleichen. Auf einem anderen Bildfeld bietet der Pferdehändler sein Zugtier feil. „Die Marktreise ,, ist zugleich dekorativ und realistisch. Sie gehört zu den Lieblings­motiven des Künstlers Anders Eriksson in Äs. Aber es gibt auch andere Beispiele, auf denen sich die Behangmaler als nicht weniger schlagfertig erweisen. Der Bauer als Standesperson In den Darstellungen des sogenannten Totentanzes, einer Art Reigen von Perso­nen, welche die gesamte mittelalterliche Gesellschaft von Papst und Kaiser bis hinab zum Bettler repräsentieren, hat auch der Bauer seinen Platz. Auf Wiedergaben in Büchern zerteilte man die Kette der Tanzenden in Paare. Die Bilder werden hier von einem Dialog begleitet, in dem zuerst der Tod spricht, dann der Angeredete, worauf der Tod antwortet. Viele von diesen Buchillustrationen gehen letztlich auf Holbeins berühmten „Totentanz" zurück. Im 18. Jahrhundert erschien der Totentanz in Wort und Bild als Flugblatt. Ein solches brachte der bekannte Buchdrucker und Kistenbriefherausgeber Thomas Larsen Borup in Kopenhagen auf den Markt. Es wurde dann aus dem Dänischen ins Schwedi­sche übersetzt. Das Flugblatt geriet auch in die Hände südschwedischer Wandbehang­maler. Eine erhaltene Behangmalerei von 1822 zeigt die einzelnen Standesrepräsentan­ten hier wieder zu einer Totentanzfolge zusammengefügt. Eine jede Person ist mit ihrem Symbol ausgestattet: der König mit Krone und Zepter, der Bischof mit Mitra und Mantel, der Pfarrer im Talar mit der Bibel in der Hand, der Soldat in Uniform mit einem Gewehr, der Bauer mit Spaten und Hakenpflug. Die Behangmaler haben getreu ihren Vorlagen den Bauern nur mit seinen Berufsattributen dargestellt. Auf einem Bild von Allbo-Kinnevaldtyp finden wir jedoch einige der Gestalten der Totentanzfolge in ihre Umwelt hineinversetzt. Hier sehen wir unter anderem den Bauern, der mit einem Paar Ochsen den Acker pflügt. Der Bauer verrichtet eine ehrliche Arbeit, während der Edelmann nur als Grundbesitzer dargestellt wird. Der Behangmaler Anders Bengtsson lässt ihn geradezu sagen: „Ich plage euch alle". In Dalarna war es üblich, nur ein Motiv in jedes Bildfeld zu malen. Aber das alte Totentanzmotiv konnte in verkürzter Form in Darstellungen der drei Gesellschafts­stände der Hauftafel, des Wehr-, Lehr- und Nährstandes, weiterleben. Ein hübsches Beispiel bietet das Bild des Malers Hjelt Per Persson aus Leksand. Der König mit dem Zepter in der Hand sagt: „Ich beherrsche euch alle". Der Bischof im Mantel mit aufgeschlagenem Buch sagt: „Ich lehre euch alle". Der Bauer, der seinen Spaten hält, sagt: „Ich ernähre euch alle". Aber der Nährstand wird auch noch von der Bäuerin vertreten. Sie sitzt am Spinnrad und sagt: „Ich kleide euch alle" Hjelt Per Persson bildet die Repräsentanten der einzelnen Stände auf einer und derselben Ebene ab, aber er markiert doch einen Unterschied zwischen ihnen, indem er sie in abnehmendem Mastab darstellt. Dieser „Unterschied zwischen den Ständen" ist geradezu symbolisch. War er auch in der Wirklichkeit vorhanden? Und wie kam er dort zum Ausdruck? Die Antwort lautet: in der Kleidung. Wir wissen das durch die Kleiderordnungen des 17. und 18. Jahrhunderts, aber auch die Bildnisse der Reichstags­abgeordneten legen Zeugnis davon ab. Ehrenstrahls Porträt von Pehr Olsson aus dem Jahre 1686 ist das älteste, das wir von einem Reichstagsabgeordneten des Bauernstandes kennen. Seine demütige ge­bückte Haltung braucht nicht unbedingt realistisch zu sein, Personen aus der bäuerli­chen Schicht sollten nämlich mit krummem Rücken und eingeknickten Knien darge­stellt werden, gern auch mit einem Stock - wenn schon aus keinem anderen Grund, so damit es dem Betrachter klar wäre, was für eine Sorte von Leuten er da vor sich hätte.

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